myanmar_labutta_malteser_200Köln. - Vier internationale Hilfsorganisationen haben sich zusammengetan, um die Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Katastrophen-Vorsorge zu fördern. Malteser International, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Christoffel Blindenmission und Handicap International gründeten jetzt in Yogyakarta (Indonesien) anlässlich der fünften asiatischen Ministerkonferenz zur Katastrophen-Vorsorge ein Netzwerk. Ziel ist die Beteiligung von Menschen mit Behinderung bei der Formulierung von lokaler, nationaler und internationaler Katastrophen-Vorsorgepolitik.

"Menschen mit Behinderung sind im Katastrophenfall besonders gefährdet", erklärte Roland Hansen, Abteilungsleiter Asien bei Malteser International. "Eine große Zahl der Opfer während und nach einer Katastrophe sind Menschen mit Behinderung und ältere Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen. Deshalb ist es sehr wichtig, Menschen mit Behinderung in die Vorsorgeplanung sowohl auf lokaler wie auf nationaler Ebene einzubeziehen."

Im Rahmen einer begleitend zur Konferenz vom Netzwerk durchgeführten Veranstaltung stellten Menschen mit Behinderung aus Bangladesch, Pakistan und Fiji ihre Erfahrungen während Katastrophen vor und erklärten, dass eine Behinderung sowieso schon verwundbare Gruppen wie Frauen und Kinder noch verwundbarer mache. Sie betonten zudem, dass Menschen mit Behinderung trotzdem eigene Kapazitäten einbringen könnten. Diese gelte es zu nutzen. Die Veranstaltung wurde über das Sektorvorhaben "Übergangshilfe zur Stärkung der Resilienz" der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

Das Netzwerk will mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und Selbstvertretungsorganiationen von Menschen mit Behinderung in Asien zusammenarbeiten. Geplante Aktivitäten sind zum einen eine umfassende Studie, um die Auswirkungen von Katastrophen auf das Leben von Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen repräsentativ zu erfassen. Zum anderen sollen Erfahrungswerte und bewährte Modelle aus bisherigen inklusiven Katastrophen-Vorsorgeansätzen zusammengetragen werden. Außerdem soll die Kapazität der Selbstvertretungs-Organisationen gestärkt werden, so dass sie selbst aktiv an der nationalen und asienweiten Katastrophen-Vorsorgeplanung mitwirken können.

Das Netzwerk steht Organisationen offen, die in Asien zu Katastrophen-Vorsorge oder Behinderung arbeiten. Seine Aktivitäten werden unter anderem von Aktion Deutschland Hilft gefördert.

www.malteser-international.org

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.