gto wasser 150Berlin. - 200 Berliner Schüler und Schülerinnen haben sich am Freitag vor dem Brandenburger Tor in Berlin versammelt, um Entwicklungsminister Dirk Niebel "verschmutztes Wasser" zu überreichen. Die German Toilet Organization (GTO) hatte den Bundesminister eingeladen, um ihn mit der Aktion daran zu erinnern, dass laut WHO und UNICEF weltweit weiterhin 783 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben.

Weltweit sterben laut WHO jährlich rund 3,4 Millionen Menschen, weil sie verunreinigtes Trinkwasser zu sich nehmen. Die meisten davon sind Kinder. In vielen Regionen ist das knappe Wasser mit Fäkalkeimen verschmutzt, die Ursache für gefährliche Krankheiten wie Typhus, Cholera oder Diarrhoe. Eine mangelhafte Sanitärversorgung ist häufig der Grund: 2,5 Milliarden Menschen steht keine anständige Toilette zur Verfügung. Viele davon müssten ihr tägliches Geschäft im Freien verrichten, berichtet Thilo Panzerbieter, Gründer und Geschäftsführer der GTO.

Niebel lobte die Schüler und Schülerinnen für ihren kreativen Weckruf: "Wasser ist das kostbarste Gut auf der Erde. Es ist durch nichts zu ersetzen und steht gerade für arme Menschen oft nicht in ausreichender Qualität zur Verfügung. Ich setze mich deshalb weltweit für die Verbesserung von Wasser- und Sanitärversorgung ein, trotz aller Tabus, die gerade mit dem Thema Toiletten verbunden sind."
 
Die Berliner Jugendlichen zeigten sich solidarisch mit den vielen Kindern weltweit, die am stärksten unter dieser Wasserkrise leiden: "Dass es Länder gibt, wo schon sechsjährige Kinder neben täglicher schwerer Arbeit mehrere Kilometer laufen müssen, um Wasser aus einer Quelle zu holen, die vielleicht sogar noch verdorben ist, daran denkt man nicht, besonders dann nicht, wenn man beim Zähne putzen den Hahn aufdreht und das Wasser laufen lässt", erklärte Arianna, Schülerin der 8. Klasse der Robert-Jungk-Oberschule. "So wird den Kindern die Chance auf ein besseres Leben geraubt. Das verdorbene Wasser macht sie krank und dann können sie nicht zur Schule gehen." Nach Hochrechnungen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen könnten weltweit ca. 443 Millionen verlorene Schultage gewonnen werden, wenn alle Menschen Zugang zu sauberem Wasser hätten.

Im Projekt "Klobalisierte Welt" der German Toilet Organization hatten sich die Schüler und Schülerinnen von fünf Berliner Schulen zuvor mit dem Thema auseinandergesetzt und kreative Aktionen für den Weltwassertag ausgearbeitet. Neben Wasserflaschen mit verschmutztem Wasser und kreativ gestalteten Etiketten haben die Schüler und Schülerinnen  auch einen Wasserparcours aufgebaut, in dem Passanten einmal erfahren durften, was es bedeutet 20 Liter Wasser selbst tragen zu müssen.

Nach der Aktion mit Niebel zogen die Jugendlichen in einem lauten Demonstrationszug vorbei an Bundestag und Kanzleramt durch das Berliner Regierungsviertel. Mit von der Partie waren Schüler und Schülerinnen der Fritz-Kühn-Schule, der Carlo-Schmid-Oberschule, der Robert Jungk Oberschule, der Hedwig Dohm Schule und der 1. Gemeinschaftsschule Berlin Mitte.
 
Foto: German Toilet Organization
www.germantoilet.org


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