msfBangui. - Nach der Übernahme der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui durch die Rebellengruppe Séléka hat Ärzte ohne Grenzen an alle Akteure des Konflikts appelliert, der Bevölkerung nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch im Rest des Landes Zugang zu medizinischen Einrichtungen zu gewähren. Das medizinische Personal, Büros und Gesundheitseinrichtungen dürften nicht Ziel von Angriffen sein, fordert die medizinische Hilfsorganisation.

Aufgrund der hohen Gewalt und Unsicherheit in Bangui in den vergangenen 48 Stunden wurde die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen in der der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) ernsthaft behindert. Schwerverletzte konnten für Operationen nicht verlegt werden. Seit Séléka die Kontrolle über die Hauptstadt hat, ist Ärzte ohne Grenzen aufgrund der hohen Unsicherheit besorgt, dass Hilfsorganisationen nicht in der Lage sind, die Bevölkerung in Bangui medizinisch zu versorgen.

Derzeit könnten 23 Verwundete nicht vom Notfall-Projekt der Organisation in Sibut für eine weitere Behandlung nach Bangui verlegt werden, berichtete Ärzte ohne Grenzen. Während viele Menschen zu große Angst hätten, in Krankenhäuser zu gehen, verhinderten diese Vorfälle auch, dass Ärzte ohne Grenzen den Bedürftigen eine dringende Behandlung bereitstellen kann. Im ganzen Land und in den entscheidenden von Séléka eingenommen Städten hätten die vom Konflikt Vertriebenen Schwierigkeiten, Gesundheitseinrichtungen zu erreichen.

Ärzte ohne Grenzen ist auch Opfer von weitverbreiteten Plünderungen und Raub in Einrichtungen der Organisation. Die Organisation forderte alle Konfliktparteien auf, medizinische Einrichtungen, Krankenwagen, medizinisches Personal sowie kranke und verwundete Patienten zu respektieren. "Ärzte ohne Grenzen verurteilt die Plünderungen und Diebstähle, die in unseren Einrichtungen in Bangui und Batangafo stattgefunden haben, und erinnert alle Konfliktparteien, dass medizinisches Personal respektiert und geschützt werden sowie verfügbare Hilfe für die Erfüllung ihrer Aufgaben erhalten soll", sagte Serge St. Louis, Landeskoordinator in Bangui.

Sobald die Sicherheitslage es erlaubt, will Ärzte ohne Grenzen die medizinischen Bedürfnisse in Bangui und anderen Städten des Landes evaluieren und auf die medizinischen Bedürfnisse reagieren. Ärzte ohne Grenzen arbeitet im Moment weiterhin in Carnot, Paoua, Mboki, Zemio, Boguila, Batafango, Kabo, Sibut und Ndele. Etwa 80 internationale Mitarbeiter arbeiten in fünf der 17 Präfekturen des Landes für die Organisation.

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