bmzBerlin. - Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) haben am Montag rund 90 Vertreter der Entwicklungspolitik, der Finanzaufsicht und der Versicherungswirtschaft zum Responsible Finance Forum IV in Berlin begrüßt. Die Experten diskutieren zwei Tage lang, wie der Verbraucherschutz in den aufstrebenden Versicherungsmärkten der Entwicklungs- und Schwellenländer gewährleistet werden kann.

Krankheiten, Unfälle oder extreme Wetterereignisse können einkommensschwache Haushalte und kleine Firmen in existenzbedrohende Armut stürzen. Zum Auftakt der Veranstaltung unterstrich die Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ, Gudrun Kopp: "Versicherungen können ein effizientes Instrument der individuellen Risikovorsorge sein und so zur Armutsminderung auch in Entwicklungs- und Schwellenländern beitragen. Dies gilt aber nur dann, wenn Versicherungsprodukte angemessen ausgestaltet sind. Andernfalls wird Versicherung selbst zum Risiko. Der Verbraucherschutz spielt eine zentrale Rolle, und Versicherungsprodukte müssen sich deswegen passgenau an den Bedürfnissen der Versicherten orientieren - das gilt umso mehr für einkommensschwache Familien in unseren Partnerländern, deren finanzielles Polster ohnehin dünn ist."

Dies bestätigte auch Frau Washausen-Richter, Abteilungsleiterin der BaFin: "Versicherungsprodukte müssen an die individuellen Bedürfnisse der Menschen angepasst sein. Stellen diese erst im Schadensfall fest, dass ihr Versicherungsprodukt ihnen nur wenig hilft, verlieren sie das Vertrauen in Versicherungen."

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ist laut BMZ ein Vorreiter im Bereich der verantwortungsvollen Mikrofinanzierung und Gründungspartner einer internationalen Community of Practice zum Thema "Verantwortungsvolle Finanzierung". Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit berät zudem bei der Entwicklung von qualitativ hochwertigen Versicherungsprodukten und unterstützt Versicherungsaufseher bei der Entwicklung einer adäquaten Versicherungsregulierung.

Der Verbraucherschutz im Finanzsektor hat auf internationaler Ebene eine hohe politische Relevanz bekommen: Die G20 haben ihn als einen Arbeitsschwerpunkt aufgegriffen. So hat im Rahmen der G20-Entwicklungsagenda die Global Partnership for Financial Inclusion unter der russischen G20-Präsidentschaft einen Schwerpunkt auf Fragen des Verbraucherschutzes im Finanzsektor und im Bereich finanzielle Grundbildung gelegt.

Das Responsible Finance Forum ist eine Plattform für Wissensaustausch und Konsensfindung rund um das Thema Verbraucherschutz. Das vierte Responsible Finance Forum wurde in Partnerschaft mit der Access to Insurance Initiative (A2ii), der Consultative Group to Assist the Poor (CGAP), der Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden (IAIS), der International Finance Corporation (IFC), der internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Microinsurance Network, dem Ministry of Foreign Affairs of the Netherlands und der Münchner Rück Stiftung organisiert.

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