bmzBerlin. - Die "Bevölkerungsdynamik" soll ein "Zukunftsthema für die deutsche Entwicklungspolitik" werden. Das hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) anlässlich des Weltbevölkerungstages am 11. Juli verlauten lassen. Das BMZ legt hierzu sein neues Konzeptpapier "Bevölkerungsdynamik in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit" vor.

Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) sagte dazu in Berlin: "Demografische Veränderungen spielen in nahezu allen Arbeitsfeldern der Entwicklungspolitik eine immer wichtigere Rolle. Mit dem Papier erkennen wir das Thema erstmals als Zukunftsthema für die deutsche Entwicklungspolitik an und benennen klar die Handlungsfelder für die Zukunft. Nur so können wir Entwicklungserfolge vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung nachhaltig sichern."

Nach jüngsten Berechnungen der Vereinten Nationen wird die Weltbevölkerung von heute 7,2 Milliarden bis zum Jahr 2050 auf fast zehn Milliarden Menschen wachsen. Gleichzeitig altert die Menschheit zunehmend: Die Zahl der über 60jährigen wird im gleichen Zeitraum von 840 Millionen auf über zwei Milliarden ansteigen und damit einen Anteil von mehr als 20 Prozent ausmachen. Zugleich nimmt die Zahl der jungen Menschen in Entwicklungsländern oft stark zu.

Mit dem Papier will sich das BMZ nach eigenen Angaben als "Vorreiter unter den europäischen Gebern im Themenfeld Bevölkerungsdynamik" positionieren. Nicht nur die Ursachen von Bevölkerungswachstum, auch seine Folgen sowie erforderliche Anpassungsmaßnahmen an demografische Veränderungen sollen zukünftig in der deutschen Entwicklungspolitik stärkere Berücksichtigung finden.

In fast allen Bereichen der deutschen Entwicklungspolitik werden laut BMZ bereits Vorhaben durchgeführt, die die Bevölkerungsdynamik eines Landes direkt oder indirekt berühren, von Aktivitäten zur Familienplanung bis zu Programmen in Sektoren wie Wasser und Landwirtschaft. Über das bereits bestehende Engagement hinaus müsse demografischen Veränderungen aber noch stärker Rechnung getragen werden. Dazu will sich das BMZ auf internationaler Ebene stärker als bislang für das Thema engagieren und die Grundlagen zu schaffen, damit demografische Daten, Analysen und Projektionen in den Kooperationsländern für Bedarfsplanung, Implementierung und Monitoring der Entwicklung genutzt werden können.

Zudem solle eine stärkere strategische Ausrichtung der Entwicklungspolitik auf die Zielgruppe der Jugendlichen in ausgesuchten Partnerländern erprobt werden, um den demografischen Bonus einer jungen Bevölkerung auch zu einer entwicklungspolitischen Dividende zu machen, kündigte das BMZ an. Dabei komme neben der Gesundheit und der Beschäftigung insbesondere der Bildung eine wichtige Funktion zu. Das Prinzip der Selbstbestimmung und die Bedeutung der Menschenrechte wie auch der Geschlechtergerechtigkeit seien nach wie vor zentral für bevölkerungspolitische Maßnahmen im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

www.bmz.de

 


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