wfpAmman. - Die Zahl der Flüchtlinge innerhalb Syriens hat die Zwei Millionen Grenze überschritten. Das UN World Food Programme (WFP) forderte am Dienstag erneut freien Zugang für humanitäre Hilfe in Syrien. Dies sei dringend notwendig um zu verhindern, dass noch mehr Menschen aufgrund von Hunger das Land verlassen müssen.

Wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage in Syrien konnte die UN-Organisation im August lediglich 2,4 Millionen Menschen mit Ernährungshilfe unterstützen. Viele Gegenden Syriens würden durch die zunehmende Gewalt und die steigende Zahl von Kontrollpunkten rund um größere Städte unerreichbar, was die Hilfslieferungen sehr erschwere, berichtete die Organisation in Jordaniens Hauptstadt Amman. Der Zugang zu den Gebieten Al Hassakeh, Al Raqqa, Deir Ezzor, Aleppo, Idleb und des ländlichen Damaskus stelle durch wachsende Unsicherheit und gesperrte Straßen eine zunehmende Herausforderung dar.
 
Ziel des WFP ist es nach eigenen Angaben, monatlich drei Millionen Menschen in Syrien zu helfen. Neuste Analysen zur Ernährungssicherheit in Syrien hätten ergeben, dass rund 4 Millionen Menschen nicht in der Lage sind, genügend Nahrungsmittel zu produzieren oder einzukaufen. Für Oktober plant WFP dementsprechend, die Unterstützung noch auszuweiten und 4 Millionen Menschen zu erreichen.
 
Während des letzten Jahres hat sich die Ernährungssicherheit in Syrien dramatisch verschlechtert. so das WFP. Wenn der aktuelle Konflikt anhält, werde die Agrarproduktion in den nächsten 12 Monaten weiter sinken. Die Inflation sei im Vergleich zum Vorjahr 2011 um 50 Prozent gestiegen, mit einem Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 300 Prozent und mehr in den Städten Al Hassakeh, Hama und Aleppo.
 
Wegen erheblichen Mangels an Brot begann WFP im April, zusätzlich zu den regulären Monatsrationen mit Weizenmehl zu helfen. Seitdem hat das WFP 23.400 Tonnen Weizenmehl in Syrien verteilt – wovon durchschnittlich 1,2 Millionen Menschen monatlich profitieren. Das Mehl kam bisher vor allem an Familien in ländlichen Gebieten zugute, die damit zu Hause Brot backen können. Das WFP bereitet sich nun auch darauf vor, funktionierende Bäckereien in Städten mit Mehl zu beliefern.
 
In Syrien konzentriert sich WFP auf die Ernährungshilfe für binnenvertriebe Familien und die schutzbedürftigsten Syrer und arbeitet mit dem Syrisch-Arabischen Roten Halbmond sowie 22 lokalen Hilfsorganisation zusammen.
 
Die Nothilfe in und um Syrien ist die größte und komplexteste Hilfsoperation des WFP weltweit. Allein das WFP benötigt nach eigenen Schätzungen jede Woche 30 Millionen US-Dollar, um all die Menschen zu unterstützen, die aufgrund des Konflikts auf Ernährungshilfe angewiesen sind.
 
www.wfp.org/de


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