aerzte ohne grenzenBangui/Berlin. - Im Norden der Zentralafrikanischen Republik werden immer mehr Menschen durch gewaltsame Konflikte getötet oder verletzt. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen behandelt in der etwa 325 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangui gelegenen Stadt Bouca seit Montag 26 Menschen, die mit Macheten oder Schusswaffen verletzt wurden. Unter den Patienten befanden sich acht Frauen und sechs Kinder, berichtete die Organisation am Donnerstag in Berlin.

In der nahe gelegenen Stadt Bossangoa haben die Teams von Ärzte ohne Grenzen schon in den vergangenen zwei Wochen mehr als 25 Verletzte mit Wunden von Macheten und Schussverletzungen behandelt. Auch in den Projekten in Batangafo und Paoua gab es im vergangenen Monat mehr Opfer von Gewalt. Ärzte ohne Grenzen verurteilte zudem die Tötung von zwei humanitären Helfern der Organisation ACTED in Bossangoa am vergangenen Samstag und ist äußerst beunruhigt über Berichte von Angriffen gegen Gesundheitspersonal.

"Wir machen uns große Sorgen, dass die Kämpfe und Vergeltungsschläge noch weiter eskalieren könnten", erklärte Sylvain Groulx, Landeskoordinator in der Zentralafrikanischen Republik. Ärzte ohne Grenzen ist auch besorgt über die Rhetorik, die seit der Machtübernahme des Seleka-Bündnisses im März vorherrscht und zu Gewalt aufstachele.

Am Montag war laut der Ärzteorganisation zu Kämpfen in Bouca gekommen, als Bewaffnete - angeblich Unterstützer des gestürzten Präsidenten François Bozizé - in das Dorf eindrangen. Sie verließen es wieder, bevor Truppen des Seleka-Bündnisses eintrafen. Neben den von Ärzte ohne Grenzen behandelten Menschen mussten fünf Patienten aufgrund ihres kritischen Zustands in das Krankenhaus in der Stadt Batangafo gebracht werden.

"Menschen wurden getötet oder gezielt hingerichtet, Häuser niedergebrannt", berichteten Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen. Viele Bewohner seien aus Bouca geflohen, etwa 300 Menschen hätten in einer katholischen Einrichtung in der Stadt Zuflucht gesucht. Derzeit würden weitere Familien aus ihren Häusern vertrieben, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Malariagefahr sehr groß sei. Auch in der nahe gelegenen Stadt Bossangoa habe die plötzliche Eskalation der Gewalt die Angst unter den Bevölkerungsgruppen verstärkt, Tausende seien aus der Stadt geflohen.

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