dahwBrüssel. - Gemeinsam mit drei Partnern hat die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe eine Initiative zur Erforschung der Lepra gestartet. Die "Leprosy Research Initiative" (LRI) wurde auf dem 18. Internationalen Lepra-Kongress (ILC) in Brüssel gegründet. Sie soll in den nächsten fünf Jahren sechs Millionen Euro in die Erforschung der Krankheit investieren.

Unter dem Dach der weltweiten Vereinigung der Lepra-Hilfswerke (ILEP) riefen die DAHW, die Netherlands Leprosy Relief (NLR), die American Leprosy Missions (ALM) und die Leprosy Mission Canada (TLMC) die Forschungsinitiative ins Leben. "Dieser Beitrag zur Lepra-Forschung war dringend notwendig", erklärte DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm. "Bis heute sind die Übertragungswege immer noch nicht genau bekannt, und gerade jetzt steigt die Zahl der Neuerkrankungen. Ohne Forschung wäre aber die Nachhaltigkeit unserer Arbeit stark gefährdet."

Die Zahl der Lepra-Neuerkrankungen ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2012 um 6.231 auf nunmehr 232.857 gestiegen (+ 2,75%). Dabei haben viele Länder ihre Zahlen noch gar nicht an die WHO gemeldet, darunter allein 24 afrikanische Länder (z.B. Ghana, Kenia, Liberia, Togo oder Simbabwe).

Diese erst wenige Tage alten Zahlen sind für die DAHW und ihre ILEP-Partner Ansporn, ihre Anstrengungen gegen die Krankheit weiter zu steigern. Die Gründung der Forschungsinitiative sei ein erster und wichtiger Schritt dazu, so die DAHW. Die erfahrene Würzburger Forscherin und Biologin Christa Kasang wird die DAHW im Präsidium der Forschungsinitiative vertreten. Den Vorsitz hat der renommierte Lepraforscher W. Cairns S. Smith, der als Professor für Public Health viele Jahre an der Universität von Aberdeen gelehrt hat.

Auf dem Lepra-Kongress in Brüssel treffen sich Mediziner und Sozialarbeiter aus aller Welt, die mit den an dieser Krankheit leidenden Menschen arbeiten. Aus diesem fachlichen Austausch sind bereits viele Initiativen sowie wichtige Anregungen für die tägliche Arbeit in den Projekten entstanden.

Die DAHW unterstützt derzeit 208 Hilfsprojekte in 21 Ländern mit mehr als 9,7 Millionen Euro und ist damit weltweit eines der größten Lepra-Hilfswerke. Aus den früheren Forschungsprojekten der DAHW ist die Multidrug-Therapy (MDT) entstanden, die seit 1982 (und bis heute) durch die WHO als Standard-Therapie bei Lepra empfohlen wird und durch die Lepra erstmals geheilt werden konnte.
 
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