BundestagBerlin (epo). - Der Deutsche Bundestag wird nach zustimmenden Redebeiträgen aus allen Fraktionen in seiner letzten Sitzung vor dem Einzug der neu gewählten Abgeordneten das Bundeswehrmandat in Afghanistan um ein Jahr verlängern und die Zahl der Soldaten von 2250 auf 3000 aufstocken. Die deutsche Armee habe entscheidend zur Stabilität und Sicherheit in dem kriegsgeplagten Land beigetragen, erklärte Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul.

"Die internationale Gemeinschaft hat nach dem Sturz der Taliban in Afghanistan gemeinsam mit den afghanischen Partnern die Aufgabe übernommen, den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufbau voranzutreiben", sagte Wieczorek-Zeul. "Dieser Wiederaufbau kann nur gelingen, wenn Stabilität und ein Klima der Sicherheit herrschen. Ohne das Engagement der Bundeswehr im Rahmen des ISAF-Mandates wäre es nicht möglich, dieses Klima der Sicherheit herzustellen und zu bewahren."

Die Ministerin erläuterte die Prinzipien, unter denen der Wiederaufbau in Afghanistan gestaltet werde. "Die Entwicklungszusammenarbeit ist ein eigenständiger Bestandteil des deutschen Engagements - unabhängig vom Militär." Das deutsche Konzept, die Verantwortlichkeiten von Wiederaufbau und Militär strikt zu trennen, sei das einzige Konzept, das nachhaltigen Erfolg verspreche, betonte Wieczorek-Zeul. "Dabei verfolgen wir gemeinsam ein Ziel: Die Menschen, vor allem auch die Frauen, in Afghanistan müssen die Möglichkeit erhalten, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und auf Dauer in Würde, Frieden und Hoffnung leben können."

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit habe in den vergangenen Jahren in Afghanistan mehr als 130 Schulen und über 50 Gesundheitseinrichtungen in mehr als 10 Provinzen wiederhergestellt, medizinisches Personal und Lehrkräfte geschult. Rund 40.000 Menschen werde durch Ernährungssicherungsmaßnahmen geholfen, ihre Ernährungslage zu verbessern.

Mit deutschen Mitteln wurde nach Angaben des Entwicklungsministeriums (BMZ) die erste Mikrofinanzbank in Afghanistan errichtet. Neben ihrer Aufgabe als Mikrofinanzbank soll sie auch als die erste Geschäftsbank dieser Form in Afghanistan existieren. Weit mehr als 100.000 Frauen und Kinder profitierten landesweit von Maßnahmen in den Bereichen Alphabetisierung, Aus- und Fortbildung, Beratung, Gesundheit, Ernährung und Schaffung von Einkommensmöglichkeiten.

Ein weiterer wichtiger Bereich des deutschen Engagements sei die Unterstützung der Präsidentenwahlen im vergangenen Jahr und der Parlamentswahlen vor knapp zwei Wochen gewesen.

? BMZ


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