BundesregierungBerlin (epo). - Deutschland wird bis zu zehn Beobachter in die indonesische Provinz Aceh entsenden. In der Region herrschte jahrzehntelang Bürgerkrieg, der mehr als 10.000 Todesopfer forderte. Die Konfliktparteien schlossen am 15. August ein Friedensabkommen, dessen Umsetzung nun überwacht wird.

Das Bundeskabinett beschloss eine deutsche Beteiligung an der "Aceh Monitoring Mission" (AMM), die von der Europäischen Union geführt wird. Unter den zehn Experten könnten auch fünf unbewaffnete Soldaten in Zivil sein, teilte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin mit. Das Mandat sei zunächst auf sechs Monate befristet.

Die AMM ist die erste Mission der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik in Asien. Ingesamt beteiligen sich 220 Beobachter aus der Europäischen Union und etwa hundert aus den ASEAN-Staaten, dem Zusammenschluss südostasiatischer Staaten. Sie überwachen den geplanten Rückzug indonesischer Truppen, die Entwaffnung der Rebellen, aber auch die Einhaltung von Menschenrechten.

Unter Vermittlung des früheren finnischen Staatspräsidenten Ahtisaari hatten die indonesische Regierung und die "Bewegung freies Aceh" im August ein Friedensabkommen geschlossen. Die indonesische Regierung bat sowohl die Europäische Union als auch die Asean-Staaten, die vereinbarte Konfliktbeilegung zu überwachen.

Der Friedensschluss schafft nach Ansicht der Bundesregierung gute Chancen, den seit den siebziger Jahren bestehenden Bürgerkrieg in Aceh beizulegen. Außerdem sichere die Mission den Wiederaufbau der Region, die durch die Tsunami-Katastrophe im letzten Jahr schwer zerstört wurde.

? Presse- und Informationsamt der Bundesregierung


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