»In Europa mindestens drei Grad wärmer bis 2060: KI-Prognosen sagen schnellere Erderwärmung voraus«, lautet die Schlagzeile eines Wissenschaftsbeitrages des SPIEGEL von 10:18 Uhr. Die für diese Vorhersage genutzte Künstliche Intelligenz nutzt zehn globale Klimamodelle. Die Ergebnisse wurden von einem Team um Elizabeth Barnes von der Colorado State University in Fort Collins im Fachjournal »Environmental Research Letters« veröffentlicht. Laut Barnes entwickelt sich KI »zu einem unglaublich leistungsfähigen Instrument zur Verringerung der Unsicherheit« bei Prognosen. Die Drei-Grad-Erwärmung wird für Europa prognostiziert.
Den Haag. - Seit 1850, dem Beginn der Industriellen Revolution, sind die menschengemachten Kohlendioxid-Emissionen um das 182-fache gestiegen. Darauf verweist das World Resources Institute (WRI) jetzt aus Anlass einer Anhörung vor dem International Court of Justice (ICJ) in Den Haag. Es geht um nichts Geringeres als die Frage, ob die Staaten mit dem größten CO2-Ausstoß für die globalen Klimakatastrophen verantwortlich - und regresspflichtig - gemacht werden können. Die Klage wurde von Vanuatu und anderen kleinen Inselstaaten eingereicht, die große Klimasünder zu stärkeren Anstrengungen zur Abmilderung der Klimakrise zwingen wollen.
Klimaforscher Niklas Höhne im Interview mit der Tagesschau. Screenshot: epo.de
Klimaforscher Niklas Höhne, Professor an der Universität Wageningen, hat im Interview mit der Tagesschau am Sonntag zum Ergebnis des Weltklimagipfels in Baku (Aserbaidschan) Stellung genommen. Höhne beklagt, dass wir "weit, weit weg (sind) von dem, was wir eigentlich machen müssen." Die Beschlüsse des jetzigen Klimagipfels würden der Klimakrise und auch den am meisten betroffenen Ländern nicht gerecht. "Sie zeigen leider die Handschrift der fossilen Industrie und der fossilen Länder", sagte Höhne. "Ein wirklicher Notfallmodus, wie er jetzt nötig wäre, ist leider überhaupt nicht zu sehen. Aber ich finde es schon bemerkenswert, dass es überhaupt zu einem Abschluss gekommen ist."
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Baku/Georgetown (epo.de). - Während der Klimagipfel in Baku (Aserbaidschan) auf der Stelle tritt, boomt die Öl- und Gasindustrie und treibt den CO2-Ausstoss, der immer mehr Klimakatasstrophen verursacht, weiter in die Höhe. Wie die südatlantische Nachrichtenagentur MercoPress berichtete, bricht die Ölförderung in Guyana derzeit alle Rekorde. Die frühere britische Kolonie sei dabei, Südamerikas Top-Ölproduzent zu werden und "a key driver of world petroleum supply growth". Während Wissenschaftler und Klima-Verhandler als letzte Hoffnung auf neue Technologien zur Abscheidung von CO2 aus der Atmosphäre setzen, produzieren nicht mehr nur die klassischen Ölstaaten, sondern auch Newcomer wie Guyana immer mehr fossile Treibhausgase.