Wirtschaft

erlassjahr.deDüsseldorf (epo). - Das Entschuldungsbündnis erlassjahr.de hat dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank vorgeworfen, einen unzureichenden Schuldenerlass für die ärmsten Länder zum dritten Mal aus "historischen Durchbruch" zu verkaufen. IWF und Weltbank hatten bei ihrer Jahrestagung in Washington dem von den G8 Finanzministern und Regierungschefs bereits beschlossenen Schuldenerlass zugestimmt. Ungeklärt bleibe allerdings, wie die sieben reichsten Industriestaaten und Russland (G8) das Geld für den Erlass bereitstellen wollen.

IWF WeltbankWashington (epo). - Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank haben einen Schuldenerlasses von bis zu 55 Milliarden US-Dollar für die ärmsten Entwicklungsländer beschlossen. Der gemeinsame Entwicklungsausschuss der beiden Finanzinstitutionen nannte den auf dem G8-Gipfel in Gleneagles vorbereiteten Schuldenerlass einen "historischen Durchbruch". Weltbankpräsident Paul Wolfowitz sagte, damit habe man "einen bedeutsamen Fortschritt in dem Bemühen erreicht, unsere Verpflichtungen gegenüber den Ärmsten der Welt zu erfüllen". Nun müssten auch Fortschritte bei der Liberalisierung des Welthandels erreicht werden.

OECD WatchBerlin/Bonn/Paris (epo). - Eine internationale Koalition von nichtstaatlichen Organisationen fordert strengere Regeln für multinationale Konzerne. Die Leitsätze der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) der westlichen Industriestaaten für multinationale Unternehmen seien kein ausreichendes Instrument, um unternehmerisches Fehlverhalten zu ahnden, heißt es in einem Bericht von "OECD Watch", der heute während der Sitzung des Investment Komitees der OECD in Paris veröffentlicht wurde.

GermanwatchDüsseldorf (epo). - Die entwicklungspolitische Nord-Süd-Initiative Germanwatch hat mit einer Fachtagung im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf das Dialogprojekt "Süßer Sprengstoff für die entwicklungspolitische und ökologische Debatte" gestartet. Mehr als 50 Fachleute, Politiker und Wissenschaftler diskutierten über die Reform der EU-Zuckermarktordnung, deren Folgen für Zuckerbauern in Europa und den Ländern des Südens und darüber, wie die Zuckerpolitik sozial und ökologisch nachhaltig gestaltet werden kann.

oxfamBerlin (epo). - Die internationale Hilfsorganisation Oxfam ist besorgt, dass auf der Jahrestagung von IWF und Weltbank am kommenden Wochenende die G8-Vereinbarung zum Schuldenerlass einen schweren Rückschlag erleiden könnte. Anteilseigner aus den reichen Ländern könnten das Abkommen verzögern und verwässern, was folgenschwere Auswirkungen auf die ärmsten Menschen der Welt haben würde, befürchtet Oxfam aufgrund von Äußerungen des Weltbankpräsidenten Paul Wolfowitz.

Fairer BlumenhandelBonn (epo). - Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED), das Flower Label Program (FLP) und die Fachzeitschrift der deutschen Floristen, "florist", haben die Aktion "Roses for Peace" ins Leben gerufen. Rund 9.500 Blumenfachgeschäfte haben über die Vertriebswege der Zeitschrift attraktive Poster, Informationsmaterialien und Präsentationsvorschläge erhalten, um zum Weltfriedenstag am 21. September für zertifizierte Rosen aus Ecuador zu werben. "Gerade diese Rosen eignen sich besonders gut als Friedenssymbol, denn sie stehen für faire Produktionsbedingungen und eine enge Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Handel und den Produzenten im Entwicklungsland Ecuador," erklärte DED-Geschäftsführer Jürgen Wilhelm.

Weltentwicklungsbericht 2006Washington (epo). - Die Weltbank versucht sich in ihrem Weltentwicklungsbericht 2006 unter dem Titel "Equity and Development" am Spagat zwischen Gerechtigkeit und Wirtschaftswachstum. Gerechtigkeit, von der Finanzinstitution primär definiert als Chancengleichheit unter den Menschen, sollte überall in der Entwicklungswelt integraler Bestandteil einer erfolgreichen Strategie zum Abbau der Armut sein, heißt es in dem Bericht. Dieser zeigt gleichwohl auf, dass die Kluft innerhalb und zwischen den Nationen weiter wächst und den überwiegenden Teil der Weltbevölkerung in die extreme Armut treibt.

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