Berlin. - Der Expertenrat für Klimafragen hat am Montag ein durch die Bundesregierung beauftragtes Sondergutachten zur Prüfung der Projektionsdaten 2024 vorgelegt, welche die zukünftige Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland beschreiben. Anlass für die Beauftragung ist die Novelle des Klimaschutzgesetzes, deren Ausfertigung vom Bundespräsidenten noch aussteht. Das novellierte Klimaschutzgesetz sieht vor, dass der Expertenrat eine Feststellung zur Einhaltung der Summe der Jahresemissions-Gesamtmengen in den Jahren 2021 bis einschließlich 2030 trifft. Die Prüfung wecke "Zweifel" an der "projizierten Zielerreichung", urteilt der Expertenrat. Er gehe "von einer Zielverfehlung aus".
Bonn. - Rund 5.000 Delegierte wollen vom 3. bis 13. Juni im World Conference Center Bonn den diesjährigen Klimagipfel (COP29) in Baku (Aserbaidschan) vorbereiten. Es handelt sich um die 60. Tagung der Subsidiary Bodies (SB), der ständigen Nebenorgane der Klima-Vertragsstaatenkonferenz der Vereinten Nationen (UNFCCC). Passend dazu beschäftigt sich die deutsche Politik derzeit mit den Folgen der Klimaveränderungen in Form desaströser Überschwemmungen in Süddeutschland. Als erste Großstadt hat Regensburg am Montag den Katastrophenfall ausgerufen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist in jedem TV-Kanal präsent – während Politiker wie er bei Fragen der Vorbeugung und Anpassung hinsichtlich Klimaschäden in den am meisten bedrohten Ländern des Globalen Südens regelmäßig durch geistige Abwesenheit glänzen.
Berlin, 21.05.2024. - Am 4. und 5. Juni 2024 findet unter dem Titel „Climate & humanitarian crises and the lack of a joint response – Needs, narratives and necessities” die CHA Konferenz 2024 in Berlin und online statt.
Fridays For Future ruft am Freitag (31. Mai) zu Klimastreiks vor der Europawahl auf. In mehr als 90 Städten in Deutschland und zwölf EU-Staaten finden Demonstrationen und Aktionen statt. Mit den Protesten machen die Klimaaktivist*innen auf die Bedeutung der EU bei der Bewältigung der Klimakrise aufmerksam.
Illustration: Caritas International
Freiburg/Berlin. - Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe sind über die immer häufiger auftretenden humanitären Krisen infolge von Extremwetterereignissen zutiefst besorgt. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren am Horn von Afrika eine gravierende Dürre gesehen, jetzt erleben wir sintflutartige Regenfälle mit Überschwemmungen, die beispielsweise in Kenia über die Zerstörung von Lebensgrundlagen der Menschen hinausgehen. Der Ausbruch der Cholera bringt zusätzlich beträchtliche Gesundheitsgefahren mit sich“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Etwa 28 Millionen Menschen in Ostafrika führen seit Jahren einen Überlebenskampf, der ihnen keine Zeit lässt, um Atem zu holen. Den Menschen droht die Kraft auszugehen.“
Bild: "Der Untergang" by Ingrida Preisa. Copyright © 2024 by epo.de/Ingrida Preisa
Wir haben es bereits im vergangenen November gemeldet, jetzt wird unsere Einschätzung von einem Guardian-Bericht bestätigt: Um 2,5 bis 2,9 Grad Celsius könnte die globale Temperatur bis Ende des Jahrhunderts ansteigen, musste im letzten November das UN-Umweltprogramm (UNEP) einräumen. Selbst wenn die Zusagen aus dem Pariser Klimaabkommen eingehalten würden, die Erderhitzung auf unter 2 Grad zu begrenzen und möglichst das 1,5 Grad-Ziel nicht zu überschreiten, könnten es bis zu 2,9 Grad werden! Wie eine Umfrage des Guardian unter Hunderten Wissenschaftlern des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPPC) jetzt ergab, sind 80% der Befragten der Ansicht, dass der Temperaturanstieg bei mindestens 2,5 Grad Celsius liegen wird. Fast die Hälfte gehen von mindestens 3 Grad aus. Nur 6% glauben, dass das 1,5-Grad-Ziel von Paris eingehalten werden kann, so der britische Guardian.
“Charting the Course Toward Resilient Prosperity" is the (very optimistic) slogan of the 4th International Conference on Small Island Developing States, that started Monday in Antigua and Barbuda. Small Island Developing States (SIDS) are confronted with multiple crises: climate change, economic and social consequences of COVID-19, dependence on tourism, and the debt crisis. Most important: Weather-related disasters have doubled in two decades. Island nations are both most vulnerable and least responsible. In Antigua and Barbuda the United Nations will gather to "review SIDS’ sustainable development progress and propose a new decade of partnerships and solutions to supercharge their path to resilient prosperity". => SIDS 2024 Conference Site
Brüssel. - Der April 2024 war weltweit der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: Die globale Durchschnittstemperatur lag erstmals über 15 Grad Celsius. Besonders Europa lieferte dem EU-Klimadienst Copernicus auffälllig hohe Wetterdaten. Damit wurde den 11. Monat in Folge ein weltweiter Temperaturrekord erreicht: Um 1,58 Grad Celsius war der April 2024 wärmer als ein durchschnittlicher April zwischen 1850 und 1900.
Im Pariser Klimaabkommen haben sich die 195 Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) 2015 völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, den Anstieg der Erdtemperatur unter zwei Grad Celsius zu halten - und möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das Word "Anstieg" bezieht sich dabei auf die vorindustrielle Zeit. Jetzt haben Wissenschaftler Baumringe der letzten 2.000 Jahre aus der gesamten nördlichen Hemisphäre untersucht und herausgefunden, dass die globale Durchschnittstemperatur zwischen 1850 und 1900 um 0,24 Grad niedriger war als bisher angenommen. Der Temperaturanstieg des letzten Sommers hätte in diesem Fall in den nördlichen Breitengraden bei 2,31 Grad Celsius gelegen.
Nairobi. - Nach Regierungsangaben kamen bislang rund 200 Menschen bei Überschwemmungen in Kenia aufgrund des Wetterphänomens El Niño ums Leben. Viele werden noch vermisst. Rund 165.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die schweren Regenfälle halten seit mehr als sechs Wochen an.