Berlin. - Für den Klimaschutz in Deutschland war 2022 auch wegen der Folgen des Angriffskriegs Russlands kein einfaches Jahr. Die wesentlichen Probleme liegen aber vor allem im mangelnden Fortschritt im Verkehrs- und Gebäudesektor. Laut der jüngsten Studie der Denkfabrik Agora Energiewende stagnierten die CO2-Emissionen Deutschlands im vergangenen Jahr bei 761 Millionen Tonnen und verfehlten damit das Klimaziel um 5 Mio. Tonnen. Zentrale Ursache ist der Verkehrssektor, der sein Ziel um 11 Mio. Tonnen CO2 verfehlte. Aber auch der Gebäudesektor überzog sein Ziel um 5 Mio. Tonnen.
Berlin. - Es ist fraglich, ob es bei der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich überhaupt zu einer gemeinsamen Abschlusserklärung kommt. Für das deutsche Entwicklungsministerium (BMZ) steht dennoch "bereits fest": "Es ist jenseits der Verhandlungen gelungen, substanzielle konkrete Fortschritte zu vereinbaren, die die weltweiten Emissionen und die Auswirkungen der Klimakrise eindämmen werden."
Berlin. - Kurz vor der UN-Weltklimakonferenz (COP27) im ägyptischen Scharm El-Scheich hat die Nothilfe- und Entwicklungsorganisationen Oxfam von den Regierungen Fortschritte bei der zügigen Abkehr von fossilen Energien vor allem in Industrie- und Schwellenländern gefordert. Darüber hinaus seien ein Ende der Blockade beim Umgang mit den unvermeidlichen Klimafolgeschäden in einkommensschwachen Ländern - und dafür auch neue Finanzzusagen der Industrieländer - erforderlich.
Scharm El-Scheich. - Nach Einschätzung der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch hat der G20-Gipfel unterstrichen, dass die Klimakrise auch in Zeiten energiepolitischer Turbulenzen und wachsender Polarisierung nicht an Relevanz verliert. Die Ergebnisse des Gipfels könnten "der Weltklimakonferenz in Ägypten dringend benötigten Rückenwind verleihen", orakelt Germanwatch.
Berlin. - Anlässlich der 27. Weltklimakonferenz (COP27) in der kommenden Woche hat Fridays for Future internationale Protestaktionen angekündigt. Klimaaktivistinnen und -aktivisten aus der ganzen Welt werden in Ägypten sein und dort trotz der schwierigen Menschenrechtslage Druck auf die Verhandlungen ausüben. Parallel werde es zahlreiche Demonstrationen in Deutschland geben, die auf das Ausmaß der Klimakrise und die gemeinsame Verantwortung der Staatengemeinschaft hinweisen.
Sharm El-Sheikh. - Auf dem UN-Klimagipfel in Sharm el-Sheikh haben urgewald und 50 NGO-Partner das erste Update der "Global Oil & Gas Exit List" (GOGEL) veröffentlicht. GOGEL wurde 2021 auf der COP26 im schottischen Glasgow erstmalig präsentiert und ist eine öffentliche Datenbank, die 901 Unternehmen umfasst, die für 95 Prozent der weltweiten Öl- und Gasproduktion verantwortlich sind. GOGEL bietet nicht nur detaillierte Informationen über die derzeitige Öl- und Gasförderung aller relevanten Produzenten, sondern ermöglicht auch einen Blick in die Zukunft, indem sie Expansionspläne aufzeigt.
Berlin. - Zwischen 2019 und 2021 hat Deutschland jährlich im Schnitt 2,8 Mrd. US-Dollar an öffentlichen Bürgschaften und Krediten für fossile Energien im Ausland vergeben. Im selben Zeitraum wurden nur durchschnittlich 2,2 Mrd. Dollar pro Jahr für saubere Energie international zur Verfügung gestellt. Das geht aus einem von Oil Change International (OCI) und Friends of the Earth U.S. gemeinsam u.a. mit den deutschen Umweltorganisationen urgewald, Germanwatch und New Climate Institute veröffentlichten Bericht hervor.
Berlin. - Wälder sind ein Schlüssel im Kampf gegen Klimakrise, Artensterben und Hunger. Darum hat Bundeskanzler Olaf Scholz zum Beginn der Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheik eine Verdopplung des deutschen Beitrags zum Waldschutz von einer auf zwei Milliarden Euro für den Zeitraum bis 2025 zugesagt. Die zusätzliche Milliarde wird über das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) bereitgestellt.
Berlin. - Trotz etlicher neuer Klimaschutz-Ankündigungen ist die Welt dem erklärten Ziel kaum nähergekommen, die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Laut dem "Emissions Gap Report 2022" des UN-Umweltprogramms (UNEP) würde die Umsetzung sämtlicher bisheriger Ankündigungen die Erderhitzung nur auf 2,4 Grad begrenzen, im 2021er-Report waren es 2,6 Grad – und unverändert reichen die schon in aktuelle Politik umgesetzten Pläne lediglich für 2,8 Grad.
Berlin. - 125 Milliardäre verursachen jährlich 393 Millionen Tonnen an Treibhausgasen - so viel wie ganz Frankreich. Jeder von ihnen ist im Durchschnitt wegen seiner Investitionen für so viele Emissionen verantwortlich wie eine Million Menschen aus den ärmeren 90 Prozent der Weltbevölkerung. Das geht aus dem Bericht "Carbon Billionaires: The investment emissions of World's richest people" hervor, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich der UN-Weltklimakonferenz COP 27 in Scharm El-Scheich veröffentlicht hat.
Berlin. - Im Vorfeld der anstehenden Weltklimakonferenz (COP27) fordern Fachleute aus 50 wissenschaftlichen Institutionen in Bezug auf Afrikas Energiewende ein Umdenken in Politik, Forschungsfinanzierung und Forschung. Eine Studie zeigt radikal unterschiedliche Energiebedürfnisse. Sie wurde erstellt von 40 afrikanischen Fachleuten sowie in Co-Autorenschaft Fachleuten etwa aus dem Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change), dem University College London, der UN-Wirtschaftskommission, dem Climate Compatible Growth Programme und der Uni Oxford.