Berlin. - Die weltweit größten Hersteller von Muttermilchersatz gefährden pro Jahr rund 800.000 Kinderleben. Diesen Vorwurf erhebt die entwicklungspolitische Organisation "Aktion gegen den Hunger" in ihrem neuen Bericht "Gegen Profitgier, für Kinderleben – Let them choose". Darin heißt es, auch fast 40 Jahre nach der Verabschiedung des Milch-Kodex der Weltgesundheitsorganisation WHO werde noch immer gegen internationale Vereinbarungen verstoßen.
Aachen. - Für die Menschen in Kenia hat sich die Ernährungslage auch 2018 nicht verbessert. MISEREOR warnt vor wachsender Hunger- und Seuchengefahr durch starke Überschwemmungen: "Während Anfang Januar noch Dürre herrschte, leidet das Land nun seit Wochen unter extremen Niederschlägen, was zu einer weiteren dramatischen Verschlechterung der Lage führt", berichtete Selina Orsi-Coutts, die Leiterin der MISEREOR-Verbindungsstelle in Kenia.
Berlin. - Die internationale Zusammenarbeit befindet sich in einer Um- und Aufbruchszeit. Mit der Diskussion um die Umsetzung der Sustainable Development Goals auf globaler und nationaler Ebene sehen sich Staaten weltweit verschiedensten Herausforderungen ausgesetzt. Die Entwicklungspolitischen Diskussionstage des Seminars für Ländliche Entwicklung (SLE) der Humboldt-Universität und der Heinrich-Böll-Stiftung am 16. und 17. Mai in Berlin haben zentrale Aspekte des Wandels in der internationalen Zusammenarbeit im Fokus.
Berlin. - Die Bevölkerung in Burundi soll am Donnerstag darüber abstimmen, ob der amtierende Präsident Pierre Nkurunziza mit Hilfe einer geänderten Verfassung über 2020 hinaus an der Macht bleiben darf. Das Referendum würde dem Präsidenten im Falle einer Annahme sowohl ein viertes Mandat als auch eine theoretische Amtszeit bis 2034 ermöglichen. Im Vorfeld des Referendums kam es zu Gewalt, Einschüchterungen und Unregelmäßigkeiten bei der Registrierung, berichtete das Ökumenische Netz Zentralafrika (ÖNZ) in Berlin.
Seefeld. - Die Mitglieder des Studienkreis für Tourismus und Entwicklung haben einen neuen fünfköpfigen Vorstand gewählt. Die Neuwahl des Gremiums war unter anderem notwendig geworden, weil der langjährige Vorsitzende Prof. Dr. Dietmar Herz Anfang März nach langer, schwerer Krankheit verstorben war. Neuer Vorsitzender ist der Schweizer Jurist Hans Ulrich Schudel.
Hannover. - Der Niedersächsische Landtag beschäftigt sich am Donnerstag mit Waffenlieferungen aus Niedersachsen in Krisen- und Konfliktregionen. Der Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen (VEN) hat die kritische Auseinandersetzung im Landtag ausdrücklich begrüßt. Exporte von Rüstungsgütern in Krisen- und Konfliktgebiete müssten strikt unterbunden werden, erklärte der Verband.
Berlin. - Anlässlich der am Dienstag in Stuttgart beginnenden Strafverfahren gegen Mitarbeitende des schwäbischen Rüstungskonzerns Heckler & Koch hat Brot für die Welt auf die verheerende Menschenrechtssituation in Mexiko hingewiesen. Wenn es der Bundesregierung und dem Bundestag ernst damit sei, keine Waffen in Krisengebiete und Gebiete mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen zu exportieren, müsse dringend ein Rüstungsexportgesetz beschlossen werden, fordert Brot für die Welt.
Berlin. - Im Deutschen Bundestag wird am Mittwoch der Etat des Entwicklungsministeriums für 2018 debattiert. Für dieses Jahr sieht der Kabinettsentwurf einen Aufwuchs von rund 900 Millionen für das Entwicklungsministerium vor. Die Entwicklungsorganisation ONE begrüßt den geplanten Aufwuchs. Kritisch sieht sie allerdings, dass sich die Bundesregierung trotz des Aufwuchses von dem Versprechen abwendet, 0,7 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung in Entwicklungshilfe zu investieren.
Freiburg. - Die Serie von Verbrechen gegen Friedensaktivistinnen und -aktivisten in Kolumbien hält an: Eine Teilnehmerin eines gemeinsamen Projektes von Deutscher Botschaft, Europäischer Union und Caritas international im Südwesten Kolumbiens ist spurlos verschwunden. Die 36-Jährige aus der Provinz Putumayo, die sich in einem Verein für Gewaltopfer engagierte, war zuletzt von einer paramilitärischen Gruppierung bedroht worden, weshalb von einem Kapitalverbrechen ausgegangen wird.
Berlin. - Geflüchtete Familien werden am besten dezentral und in eigenen Wohnungen untergebracht. Aber wenn Kinder und ihre Eltern in Gemeinschaftsunterkünften leben müssen, dann sollten diese nach einheitlichen, kindgerechten Standards eingerichtet und regelmäßigen Qualitätskontrollen unterzogen werden. Das ist die zentrale Forderung von Save the Children Deutschland, die die Kinderrechtsorganisation bei der Vorstellung ihrer Studie mit dem Titel: "Zukunft! Von Ankunft an" erhoben hat. In der Studie wird die Lage der geflüchteten Kinder in Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen in Deutschland untersucht. Die Empfehlungen der Studie dürften im Zusammenhang mit der Debatte um Ankerzentren große Relevanz haben, erklärte Save the Children.
Bonn. - Die Hilfsorganisation CARE hat Kritik an dem Vorschlag der CDU/CSU-Fraktion geübt, dem Regelunterricht in den Schulen einen "Wertekundeunterricht für Flüchtlingskinder" vorzuschalten. "Der Vorschlag der Unionsfraktion ist Ausdruck eines überholten Integrationsverständnisses und Unkenntnis der schulischen Realität in Deutschland", erklärte Thomas Knoll, der das bundesweite schulische Integrationsprojekt KIWI von CARE leitet.