Berlin (epo). - Die Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) und das renommierte Washingtoner Forschungsinstitut für Internationale Ernährungspolitik (IFPRI) haben vor einer dramatischen Zunahme von Hunger und Armut vor allem in Afrika gewarnt. Nach einer Projektion für das Jahr 2015 werde die Zahl hungernder und mangelernährter Kinder allein in den Ländern südlich der Sahara auf bis zu 50 Millionen steigen, heißt es in einem gemeinsamen Bericht, der anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober jetzt in Berlin vorgestellt wurde.
Oslo (epo) - Die International Atomic Energy Agency (IAEA) und ihr Leiter Mohammed el Baradei erhalten den Friedensnobelpreis 2005. Dies gab das Nobelkomitee in Oslo bekannt. Die in Wien ansässige UN-Organsation und der 62jährige Ägypter el Baradei werden für ihren Einsatz gegen die Ausbreitung von Atomwaffen ausgezeichnet. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer sagte, das Nobelkomitee habe "eine sehr gute Entscheidung getroffen".
Paris/Berlin (epo). - Frankreich will ab dem kommenden Jahr eine Flugticketabgabe einführen, deren Erlös zunächst für die Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose verwendet werden soll. Wie Staatspräsident Jacques Chirac am Montag sagte, wollen sich Frankreich, Deutschland, Algerien, Brasilien, Chile und Spanien auf dem UN-Gipfel im September für eine solche Sondersteuer einsetzen. Eine Abgabe auf Flugtickets wird als eine der möglichen Alternativen zur Erhöhung der Finanzmittel für die Erreichung des Millenniums-Entwicklungsziels diskutiert, die weltweite Armut bis zum Jahr 2015 auf die Hälfte zu reduzieren.
Bonn (epo). - Ein "Nachhaltigkeitsindex" (NAX) soll den komplexen Begriff der Nachhaltigkeit in Kommunen konkret und greifbar machen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt jetzt ein Pilotprojekt, das die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt bei InWEnt und die Kommunale Gemeinschaftsstelle (KGSt) gemeinsam durchführen. Es werden Partner gesucht, die mehr über die nachhaltige Entwicklung ihrer Kommune erfahren wollen.
Berlin (epo). - Die deutsche Bundesregierung beteiligt sich mit 3,24 Millionen US-Dollar an der Finanzierung der rund 148 Millionen Dollar teuren Parlamentswahl in Afghanistan. Darüber hinaus unterstützt das Auswärtige Amt nichtstaatliche Organisationen bei der politischen Bildung, beteiligt sich personell und finanziell an den internationalen Wahlbeobachtermissionen und stellt das größte Kontingent der Friedenstruppen (ISAF) unter der Führung der NATO, die auch für Sicherheit bei den Wahlen sorgen sollen.
Bonn (epo). - Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) engagiert sich für umweltfreundlichen Verkehr in Nicaragua. DED-Fachkräfte haben die Polizei bei der Einführung einer technischen Überwachung von Kraftfahrzeugen beraten. Seit April 2005 überprüften von der Polizei zugelassene private Werkstätten Autos und Schwerkraftfahrzeuge auf ihre technische Sicherheit, eine Abgasmessung gehöre auch dazu, teilte der DED aus Anlass der internationale Fachmesse für Verkehrstechnik vom 21. bis 24. September in Berlin mit.
Berlin (epo). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat dem Spitzenkandidaten der Linkspartei, Oskar Lafontaine, vorgeworfen, er verrate Prinzipien internationaler Solidarität. Lafontaine hatte erklärt, im Falle eines Einzugs in den Bundestag werde seine Partei gegen die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan stimmen. Lafontaine nannte den internationalen Anti-Terror-Kampf "eine Art Kriegsführung", die zu Anschlägen in den daran beteiligten Ländern verleite.
Berlin (epo). - Die Umweltorganisation urgewald warnt in einem neuen Hintergrundpapier vor einem Wiedereinstieg in die Förderung von Atomexporten. Die CDU hatte sich unlängst für einen solchen Wiedereinstieg ausgesprochen. Dies würde bedeuten, Nuklearexporte mit Hermesbürgschaften zu fördern, was aktuell nicht möglich sei, so urgewald. "Das Ausschlusskriterium spiegelt die Bedenken der Bevölkerungsmehrheit gegen Atom wider. Es ist nur konsequent, international nicht mehr zu fördern, was man im eigenen Land für zu gefährlich für Mensch und Natur hält", erklärte urgewald-Campaignerin Regine Richter.
Von Stefania Bianchi (IPS)Brüssel (IPS/epo). Die EU will die Bekämpfung der Armut in Übereinstimmung mit den UN-Millenniumszielen (MDGs) zum Herzstück ihrer künftigen Entwicklungszusammenarbeit machen. Wie die EU-Kommission bei der Präsentation einer ersten Serie von Vorschlägen betonte, die durch einen breiten Konsultationsprozess zustande kamen, liegt der Schwerpunkt auf dem Aufbau einer Partnerschaft sowie auf Hilfe für die Länder des Südens bei der Förderung von Good Governance, Menschenrechten und Demokratie.
Berlin (epo). - 25 Experten aus Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika und Deutschland kommen am 4. und 5. September 2005 in Berlin zusammen, um sich über nationale Erfahrungen mit Nachhaltigkeitsstrategien und mögliche Anknüpfungspunkte für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Ländern auszutauschen. Die Diskussion soll das BRICS-Projekt abschliessen, mit dem die sechs Länder nationale Nachhaltigkeitsstrategien entwickelten.
Gleneagles (epo). - Der G8 Gipfel im schottischen Gleneagles hat aus der Sicht nichtstaatlicher Organisationen den hohen Erwartungen nicht entsprechen können. Zum Abschluss der Beratungen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russlands standen die Afrika-Hilfe und der Abbau von Handelshindernissen auf der Tagesordung. Der Gipfel beschloss eine Aufstockung der Entwicklungshilfe um 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis zum Jahr 2010. Die Hälfte des Betrages soll Afrika zu Gute kommen. In den Aufstockungsbetrag von 50 Milliarden Dollar sollen aber teilweise auch schon beschlossene Programme und Schuldenerlasse eingerechnet werden.