Berlin. - Die Zustände in der globalen Textilindustrie sind auch vier Jahre nach Gründung des Bündnisses für nachhaltige Textilien menschenunwürdig: GewerkschafterInnen in Bangladesch sind aufgrund unzureichender Mindestlöhne im Hungerstreik. In Kambodscha, Indonesien und der Türkei kommt es zu Streiks und Protesten, da Löhne nicht ausgezahlt und GewerkschafterInnen unter Druck gesetzt oder entlassen werden. Über die aktuelle Situation berichten Betroffene aus den Produktionsländern bei einer Tagung der zivilgesellschaftlichen Mitglieder des Bündnisses am 6. November in Berlin. Sie fordern zusammen mit der Entwicklungsorganisation INKOTA existenzsichernde Löhne für ArbeiterInnen weltweit – und ein konsequentes Einlenken der Branche.
Berlin. - Die Welthungerhilfe hat den verstärkten Fokus der Bundesregierung auf Afrika anlässlich des G20-Investitionsgipfels am Dienstag in Berlin begrüßt. Das Treffen der Bundesregierung mit Staats- und Regierungschefs aus elf afrikanischen Staaten und Vertretern der Privatwirtschaft soll Investitionen auf dem afrikanischen Kontinent fördern. Private Investitionen in Afrika müssten aber den Menschen dienen und auf lokale Märkte Rücksicht nehmen, fordert die Welthungerhilfe.
Berlin. - Die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign) hat dem schwedischen Modekonzern H&M am Dienstag vorgeworfen, dass viele Arbeiterinnen und Arbeiter in Zulieferfabriken unter der Armutsgrenze leben, obwohl der Modekonzern ihnen für 2018 existenzsichernde Löhne versprochen hatte. Die Kampagne hatte für die Untersuchung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von sechs Fabriken in Bulgarien, Kambodscha, Indien und der Türkei befragt.
Witten. - Das Interesse an Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen nimmt seit Jahren stark zu. Viele Anspruchsgruppen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Verbraucherinnen und Verbrauchern bis hin zu NGOs möchten wissen, wie Nachhaltigkeit in den Unternehmen konkret umgesetzt wird und unter welchen Bedingungen Produkte hergestellt werden. Der ZNU-Standard "Nachhaltiger Wirtschaften" des Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke erfüllt genau diesen Zweck und wurde nun noch einmal überarbeitet.
Hamburg. - Textilunternehmen und ihre Zulieferer setzen in ihrer Produktion weniger giftige Chemikalien ein. Das zeigt der neue Greenpeace-Report "Destination Zero", der die Fortschritte der Textilindustrie seit Beginn der Greenpeace Detox-Kampagne im Jahr 2011 zusammenfasst. Demnach sorgen die Unternehmen mit ihren bisherigen und zugesagten Maßnahmen dafür, dass sie bis 2020 ohne giftige Chemikalien produzieren.
Berlin. - Die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch unterstützt den "Berliner CSR-Konsens" als Schritt zu mehr unternehmerischer Verantwortung in globalen Wertschöpfungsketten. Darin bekennen sich die deutschen Wirtschaftsverbände zu den Kernelementen der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht, denen Unternehmen gemäß internationalen Standards nachkommen sollen.
Berlin. - Am Montag und Dienstag hält die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) ihre Jahrestagung im indischen Mumbai ab. Sie ist die erste multilaterale Bank unter chinesischer Führung, an der westliche Staaten beteiligt sind. Seit ihrer Gründung Anfang 2016 steht sie in der Kritik von Umwelt- und Menschenrechtsgruppen wegen der drohenden Missachtung fundamentaler Schutzkriterien bei den von ihr finanzierten Projekten. Die Umwelt- und Sozialstandards der Bank enthielten massive Schlupflöcher, kritisiert die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald.