Frankfurt/Bonn (epo). - Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) haben die jüngste WTO-Entscheidung zum Medikamenten-Export als unzureichend kritisiert. "Eine wichtige Chance wurde vertan", sagte Oliver Moldenhauer vom Attac-Koordinierungskreis. "Kurz vor der Ministerkonferenz in Hongkong versucht die WTO, ihr Image zu verbessern, indem sie eine unzureichende Regelung festschreibt. Das ist PR auf Kosten der Menschen, die auf bezahlbare Medikamente etwa gegen AIDS angewiesen sind." Deutschlands Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul begrüßte die Einigung hingegen.
Berlin/Genf/Oxford/Washington (epo). - Die EU und die USA subventionieren illegal die Produktion von Mais, Reis, Sorghum, Fruchtsaft, Dosenfrüchten, Tomaten, Milchprodukten, Tabak und Wein. Diese Behauptung hat die internationale Entwicklungsorganisation Oxfam heute in einem neuen Bericht aufgestellt. "Für die elf untersuchten Agrarprodukte zahlen die USA und die EU jährlich Subventionen in Höhe von 9,3 bzw. 4,2 Mrd. US-Dollar, die zur Verzerrung des Welthandels beitragen", erklärte Oxfam.
Brüssel/Berlin (epo). - Das von den EU-Agrarministern beschlossene Zuckerabkommen ist nach Ansicht der Umweltorganisation WWF und der Entwicklungsorganisation Oxfam "das schlechtestmögliche Ergebnis, das für Entwicklungsländer und ihre Umwelt herauskommen konnte". Das Abkommen garantiere kein Ende des Dumpings, werde in Entwicklungsländern aber ganze Industriezweige und die Erwerbsgrundlagen vieler Menschen zerstören, erklärten die NRO am Freitag.
Brüssel (epo). - Die Agrarminister der Europäischen Union haben sich nach dreitägigen Verhandlungen in Brüssel auf eine Reform der EU-Zuckermarktordnung geeinigt. Nach Angaben von EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel soll der EU-Marktpreis von 631,90 Euro je Tonne Weißzucker in den nächsten vier Jahren stufenweise um 36 Prozent gesenkt werden. Die Einkommensverluste der Bauern sollen zu 64 Prozent kompensiert werden.