Klimakrise

Klimaverhandlungen in BonnBonn (epo.de). - Die UN-Klimaverhandlungen in Bonn sind am Freitag ohne ein deutliches Signal für ein ambitioniertes Kyoto-Nachfolgeabkommen, das im Dezember in Kopenhagen beschlossen werden soll, zu Ende gegangen. Das Sekretariat der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) sprach erwartungsgemäß von "Fortschritten", während Umwelt- und Entwicklungsorganisationen von skeptisch über "enttäuscht" bis empört auf den Ausgang der zehntägigen Gespräche reagierten. Germanwatch zufolge fehlte der "politische Wille auf höchster Ebene". Misereor erklärte, es sei "höchste Zeit, dass die EU und Deutschland ein deutliches politisches Signal setzen. Die Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika erwarten zu Recht, mit den Folgen des Klimawandels nicht allein gelassen zu werden." Der BUND sieht vor allem Kanada und die USA als "Blockierer-Staaten" an.
Migration im SahelBonn (epo.de). - Die globale Erwärmung zwingt bereits jetzt Menschen zur Auswanderung aus ihrer angestammten Heimat. Wenn keine konsequenten Maßnahmen zum Stopp der Erderwärmung ergriffen werden, könnten die Auswirkungen auf Migration und Vertreibung alle negativen Erwartungen übertreffen, warnt die neue Studie "Obdach gesucht. Auswirkungen des Klimawandels auf Migration und Vertreibung", die von CARE International, dem Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) und dem International Earth Science Information Network (CIESIN) der New Yorker Columbia Universität verfasst wurrde.
HurrikanBonn (epo.de). - Ein halbes Jahr lang arbeiteten Klimaexperten führender nichtstaatlicher Organisationen an einem eigenen Entwurf für ein "rechtsverbindliches Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls". Am Montag haben sie das Ergebnis, das 140-seitige "Kopenhagener Klima-Abkommen", am Rande der offiziellen Verhandlungsrunde der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) in Bonn der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Vertragsentwurf sei "eine Messlatte für die deutsche Regierung und alle Staaten, die bis zum Ende des Jahres den Text für ein neues Klimaabkommen aushandeln müssen", stellen die NGOs fest, und zeige "zum ersten Mal, wie die Interessenskonflikte zwischen den wohlhabenden und den armen Nationen gelöst werden können".
unepNairobi/Bonn (epo.de). - Statt riesige Summen für die unterirdische Verklappung von Kohlendioxid zu verschwenden, sollten die Nationen besser in die Erhaltung oder Wiedernutzbarmachung von Wäldern, Torfmooren, Böden und anderen Ökosystemen investieren. Mehr als 50 Milliarden Tonnen (Gigatonnen) Kohlenstoff könnten so auf natürliche Weise gebunden werden, heißt es in einem neuen Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), der zum Welt-Umwelttag am 5. Juni veröffentlicht wurde. Der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen könnte so beträchtlich verrringert werden.
Foto: Deputy Special Envoy for Climate Change der US-Regierung Jonathan Pershing courtesy IISDBonn (epo.de). - "Die Klimaverhandlungen in Bonn stecken fest", meldete Greenpeace am Donnerstag aus Bonn. Klimaexperte Karsten Smid erklärte, die US-Delegation (Foto: US-Gesandter Jonathan Pershing) wolle sich bei den Verhandlungen der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) über ein Kyoto-Nachfolgeabkommen bislang "nicht zu einer nennenswerten Verringerung ihres Kohlendioxid-Ausstoßes verpflichten". Die EU mache keine ausreichenden finanziellen Zusagen für internationale Klimaschutzprojekte.
Ivo Knoepfel. Foto: onValuesBonn (epo.de). - Der Finanzmarkt betrachtet das angestrebte UN-Klimaabkommen im Dezember in Kopenhagen als "Kipp-Punkt für den weiteren Ausbau nachhaltiger Investitionen", inbesondere im Umwelt- und Klimabereich. Ein ambitioniertes Kyoto-Folgeabkommen könnte "grünen und sozialverträglichen Produkten und Konzepten" zum Durchbruch verhelfen, heißt es in einer neuen Germanwatch-Studie. Ein Scheitern der Verhandlungen hingegen würde das Interesse für nachhaltige Anlageprodukte dämpfen, so Ivo Knoepfel (Foto), der Autor der Studie.
CO2 BarometerFrankfurt (epo.de). - In Europa entwickelt sich ein dynamisch wachsender Markt für CO2-Zertifikate. Davon sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) überzeugt, die jetzt erstmals das "KfW/ZEW CO2-Barometer" veröffentlicht haben. Das CO2-Barometer soll durch die Befragung deutscher emissionshandelspflichtiger Unternehmen und internationaler CO2-Handelsexperten eine Informationslücke schließen. Denn die Datenbasis zur Entwicklung von Angebot und Nachfrage sowie von Preisen für Emissionszertifikate sei "noch sehr lückenhaft", räumen die Institute ein.
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