Göttingen. - Anlässlich des Weltflüchtlingstags (20. Juni) hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor einer eskalierenden Spirale des humanitären Leids im Sudan gewarnt. „Die Lage im Sudan verschlimmert sich täglich. Jeder Tag ohne gesicherte Fluchtrouten bedeutet mehr Tote. In El Fasher ist die Lage verheerend. Sollten die paramilitärischen Rapid Support Forces die Stadt komplett einnehmen, drohen weitere ethnisch motivierte Massaker“, sagt Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der GfbV. In El Geneina, der Hauptstadt des sudanesischen Bundesstaates West-Darfur, wurden bei einem Massaker im Juni 2023 nach UN-Schätzungen zwischen 10.000 und 15.000 Angehörige der Masalit ermordet. Ein Report der GfbV dokumentiere, dass es sich dabei um Völkermord handelte, so die GfbV.
Berlin. - Im vergangenen Jahr wurden durch Überschwemmungen und Dürren weltweit 3,4 Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Am schlimmsten betroffen waren Somalia, China, die Philippinen, Pakistan, Kenia, Äthiopien, Indien, Bangladesch und Malaysia, berichtet Oxfam. Verschärft hat sich die Situation vor allem aufgrund der Klimakrise. Überschwemmungen und Dürren treten häufiger auf und halten länger an. Das führt dazu, dass Ernten ausbleiben, Vieh stirbt und immer mehr Menschen hungern müssen. Betroffen sind vor allem die Länder, die auf die Folgen der Klimakrise am wenigsten vorbereitet sind. Länder, die ohnehin schon von Konflikten, wirtschaftlicher Unsicherheit und großer Ungleichheit gebeutelt sind. So ist in Bangladesch, Äthiopien, Kenia, Pakistan und Somalia die Zahl der Menschen, die unter akutem Hunger leiden, Oxfam zufolge von 14 Millionen im Jahr 2013 auf über 55 Millionen im Jahr 2023 gestiegen.
Köln. - An der Spitze von Fairtrade Deutschland gibt es einen Wechsel: Benjamin Drösel zieht in den Vorstand des gemeinnützigen Vereins ein, der das Fairtrade-Siegel vergibt. Im neuen Vorstand wird er Leiter der Ressorts Vertrieb und Marketing. Drösel folgt auf Detlev Grimmelt, der dem Vorstand von Fairtrade Deutschland seit 2015 angehörte und auf eigenen Wunsch zum 30. Juni ausscheidet.
Berlin. - 47 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft, Menschenrechte und Soziales haben verkündet, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) einstellen zu wollen. Damit setze das Bündnis „eXit” ein "Zeichen für eine demokratische und respektvolle Debattenkultur", heißt es in einer Pressemitteilung. Ihre mehr als 180.000 X-Follower wollen die Organisationen unter dem Hashtag #ByeByeElon im Rahmen einer „eXit-Woche“, die ebenfalls am Dienstag startet, in mehreren abschließenden Postings über das Thema Hate Speech informieren. Auch auf anderen Social-Media-Plattformen wollen sie Postings zum Thema veröffentlichen. Gebündelte Informationen zum „eXit” seien ab sofort auch auf www.byebyeelon.de zu finden.
UN Climate Change News. – The Bonn Climate Change Conference concluded after two weeks of intensive work across a range of issues where progress is needed on the path to the UN Climate Change Conference (COP29) this November in Baku, Azerbaijan. “We’ve taken modest steps forward here in Bonn,” said UN Climate Change Executive Secretary Simon Stiell in his closing speech. “[But] too many items are still on the table . . . We’ve left ourselves with a very steep mountain to climb to achieve ambitious outcomes in Baku.”
Berlin. - Die deutsche Sektion der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW unterstützt die Forderungen des Aufrufs von zivilgesellschaftlichen Organisationen, den Gazastreifen zum Hungergebiet zu erklären. Die Vereinten Nationen und die Palästinensische Autonomiebehörde werden aufgerufen, den Gazastreifen aufgrund von Hungersnot, Umweltverschmutzung und der Ausbreitung von Krankheiten unverzüglich zum Hungergebiet zu erklären und die notwendigen Maßnahmen zum Schutz seiner Bewohner*innen zu ergreifen.
Berlin. - Die Zahl der Vertriebenen ist weltweit erneut gestiegen und hat ein historisches Hoch erreicht. Laut dem am Donnerstag vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR veröffentlichten „Global Trends Report“ waren mit Stand Mai 2024 120 Millionen Menschen weltweit gewaltsam vertrieben – das ist mehr als die Bevölkerungszahl von Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Niederlande zusammen. Der jährliche UNHCR-Bericht zu Flucht und Vertreibung zeigt, dass neue und sich verändernde Konflikte wie auch das Unvermögen, bestehende Krisen zu lösen, zum zwölften Mal in Folge zu einem Anstieg der Vertreibungszahlen geführt haben.
New York. - Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssen stärker zusammenarbeiten, um weitere Verluste fruchtbaren Landes zu verhindern, fordert UN-Generalsekretär António Guterres. «In jeder Sekunde werden etwa vier Fußballfelder fruchtbares Land zerstört», sagte Guterres anlässlich des Internationalen Tages zur Bekämpfung von Desertifikation und Dürre (17. Juni) in New York. Rund 40 Prozent der Landmasse weltweit sind laut UNO bereits für die Landwirtschaft unbrauchbar.
Bonn. - Die jüngste Eskalation der Gewalt in Al-Faschir, der Hauptstadt von Nord-Darfur im Sudan, hat erneut Flüchtlingsströme nach Ost-Darfur ausgelöst. Die internationale Hilfsorganisation CARE warnt vor einer katastrophalen humanitären Krise in der Region. Gerade erst wurden die aktuellen globalen Flucht-Zahlen der Vereinten Nationen veröffentlicht. Danach verzeichnete der Sudan zum Ende des Jahres 2023 mit 9,1 Millionen Menschen die höchste Zahl Binnenvertriebener, die jemals gemeldet wurde.
Berlin. - Kurz vor Ablauf der Frist zeichnet sich immer deutlicher ab, dass das Ziel zur Beendigung der weltweiten Kinderarbeit nicht mehr zu erreichen ist. Die Weltgemeinschaft hat sich im Rahmen der „Agenda 2030“ selbst das Ziel gesetzt, Kinderarbeit bis 2025 abzuschaffen. In einer aktuellen Kurzanalyse zum Welttag gegen Kinderarbeit (12. Juni) zeigt die ILO Repräsentanz Deutschland gemeinsam mit UNICEF Deutschland auf, dass der Klimawandel als Verstärker dazu beiträgt, das Risiko für Kinderarbeit zu erhöhen.