Berlin. - Mit nur 2,9 Prozent ihrer jährlichen Militärausgaben in Höhe von insgesamt 1,2 Billionen US-Dollar könnten die G7-Länder den Hunger in der Welt beenden und ihren fairen Anteil zur Lösung der Schuldenkrise im Globalen Süden beitragen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Oxfam-Analyse im Vorfeld des G7-Gipfels im italienischen Borgo Egnazia. Demnach sind derzeit zusätzlich rund 31,7 Milliarden US-Dollar jährlich nötig, um den weltweiten Hunger zu beenden. Zudem müssten die G7-Länder den einkommensschwachen Ländern Schulden in Höhe von rund 4 Milliarden US-Dollar erlassen, so Oxfam.
Berlin. - Vor dem G7-Gipfel im italienischen Apulien (13.-15. Juni) hat die Entwicklungsorganisation ONE eine Analyse zu den weltweiten Investitionen in die Entwicklungszusammenarbeit veröffentlicht. Das Ergebnis: Seit 1973 war der Anteil der Entwicklungsinvestitionen der G7-Staaten sowie der EU-Institutionen in Afrika im internationalen Vergleich noch nie so niedrig wie heute. Alleine Deutschland plant massive Kürzungen in dem Bereich. Das Budget des Entwicklungsministeriums (BMZ) ist von 12,16 Milliarden in 2023 auf 11,2 Milliarden Euro in 2024 zusammengeschrumpft. Für 2025 sieht die Bundesregierung derzeit knapp 9,9 Milliarden für das BMZ vor.
Berlin. - Nach den Bestimmungen des Pariser Klima-Abkommens müssen alle Vertragsstaaten bis Ende 2025 neue und ehrgeizigere Klimaziele (Nationally Determined Contributions, NDCs) vorlegen. Die Europäische Union soll ihr Reduktionsziel für Treibhausgase bis 2040 ebenfalls neu festlegen. Oxfam hat die bei der Europawahl kandidierenden Parteien gefragt, inwiefern sie den derzeitigen Pfad der EU für ausreichend fair und ambitioniert halten.
Berlin. - Die Zahl der weltweiten Todesopfer durch Kriege und Konflikte ist auf einem Höchststand: Die Kriege in der Ukraine und in Gaza, Militärputsche und dschihadistische Gewalt in Afrika fordern Zehntausende Opfer. Zugleich stockt der Kampf gegen Klimawandel, Armut und Hunger. In Europa und den USA setzen autoritäre und extremistische Bewegungen Demokratien unter Druck. Das ist die weltpolitische Ausgangslage des Friedensgutachtens 2024. Deutschlands führende Friedensforschungsinstitute sprechen darin Empfehlungen an die Politik aus, wie sich Konfliktursachen verringern und Gewaltspiralen durchbrechen lassen.
Berlin. - Zum neunten Mal hat Fairtrade Deutschland die Fairtrade Awards verliehen. Gewinner sind neben den Unternehmen dm drogerie markt, Fairfood Freiburg und Midsona auch Projekte und Initiativen aus Politik und Zivilgesellschaft wie die Gemeinde Sankt Peter-Ording, die Juniorenfirma F41r Commodity sowie eine Radtour für Klimabewusstsein der FairActivists, Bizwera Women Coffee Association und Kaffee Koop GmbH. Die Auszeichnung, die alle zwei Jahre verliehen wird, gilt als wichtigster Preis für Akteure des fairen Handels. Schauspielerin Anke Engelke führte durch den Gala-Abend im Berliner Wintergarten. Prominente Persönlichkeiten wie Moderator Ralph Caspers, Model und Podcasterin Marie Nasemann, Influencerin und Buchautorin Domitila Barros, die Schauspielerinnen Lavina Wilson und Susan Hoecke sowie die Klima-Aktivistin Louisa Schneider überreichten die Preise an die Gewinner und würdigten deren Engagement.
Berlin. - Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat einen "Sondertopf“ für die Hilfe zum Wiederaufbau der Ukraine gefordert. Es genüge nicht, die Hilfen im Bundeshaushalt zu bündeln. "Unser Engagement wird verlässlicher sein müssen", sagte die SPD-Politikerin am Montag beim Wirtschaftsforum ihrer Partei in Berlin laut der Nachrichtenagentur Reuters. Die Ukraine-Hilfe könne man "nicht dem Prinzip der Jährlichkeit im Bundeshaushalt unterwerfen" - zumal die Dimension der Hilfe den normalen Etat sprenge. Auf die in der Ukraine grassierende Korruption ging Schulze in ihrem Statement nicht ein.
Berlin. - Die menschengemachte Erderhitzung schreitet mit 0,26 Grad Celsius pro Jahrzehnt voran – der höchsten Rate seit Beginn der Aufzeichnungen, so die Studie eines internationalen Teams von mehr als 50 führenden Klimaforscherinnen und -forschern. Die globalen Oberflächentemperaturen 2023 lagen um 1,43 Grad über dem vorindustriellen Niveau, wovon 1,3 Grad aus menschlichen Aktivitäten resultieren. Die von der Universität Leeds geleitete Forschungsinitiative zu Indikatoren der Klimakrise wird unterstützt vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). »Das 1,5-Grad-Limit ist so gut wie überschritten«, warnt das MCC.
Berlin. - Die Ernährungsunsicherheit in den Ländern West- und Zentralafrikas nimmt im Vergleich zu 2023 deutlich zu. Laut der neuesten Cadre Harmonisé-Analyse, die die Ernährungssicherheit und Nahrungsmittelhilfe in 17 Ländern der Region untersucht hat, werden in den kommenden Monaten fast 52 Millionen Menschen – etwa 12 Prozent der Bevölkerung – in Krisen-, Not- und Katastrophensituationen sein. Aktion gegen den Hunger ruft angesichts dieser alarmierenden Zahlen die internationale Gemeinschaft auf, sich stärker in der Region zu engagieren.
Berlin. - Zum Welt-Umwelttag ruft Entwicklungsministerin Svenja Schulze zum Schutz knapper Ressourcen und zu mehr Wiederverwendung von bereits produzierten Textilien auf. Die Textilindustrie ist weltweit für rund 20 Prozent der globalen Frischwasserverschmutzung und für rund 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich– mehr als internationale Luftfahrt und Seeschifffahrt zusammen. Trotz des enormen Ressourceneinsatzes bei der Produktion wird derzeit weniger als ein Prozent des weltweiten Kleidungsabfalls recycelt. Um das zu ändern, arbeitet das Bundesentwicklungsministerium mit Produktionsländern daran, eine textile Kreislaufwirtschaft aufzubauen und bereits in der Produktion ressourcenschonender zu werden.
Berlin. - Während die jüngsten Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas weitergehen, machen es Israels Behinderung der humanitären Hilfe sowie unerbittliche Luft- und Landbombardements Hilfsorganisationen praktisch unmöglich, die eingeschlossene Zivilbevölkerung in Gaza zu erreichen. Eine tödliche Kombination aus geschlossenen Grenzübergängen, Luftangriffen, reduzierten logistischen Kapazitäten, Evakuierungsanordnungen und einem verfehlten israelischen Genehmigungsverfahren, das die Verteilung von humanitärer Hilfe innerhalb des Gazastreifens erschwert, macht es Hilfsorganisationen annähernd unmöglich, ihre Aufgaben zu erfüllen.