Hamburg (epo). - Der amerikanische Schriftsteller Norman Mailer geht mit der US-Administration von George W. Bush hart ins Gericht. Der Krieg im Irak werde geführt, um "den Nahen Osten und seine Ölreserven zu beherrschen", sagte Mailer in einem Interview mit dem Hamburger Magazin "stern". Dies sei die eine einzige Chance gewesen, aus den wirtschaftlichen Problemen herauszukommen. Die US-Militärpräsenz im Nahen Osten sei zugleich "ein Schritt zur Übernahme vom Rest der Welt".
Göttingen/Berlin (epo). - Anlässlich des Besuches des äthiopischen Ministerpräsidenten Meles Zenawi hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die systematische Verfolgung von Bürgerrechtlern der Oromo-Volksgruppe in Äthiopien hingewiesen. An Bundeskanzler Gerhard Schröder, Außenminister Joschka Fischer und andere deutsche Gesprächspartner des Staatsgastes appellierte die Menschenrechtsorganisation, sich besonders für die Freilassung von drei inhaftierten Führern einer Kultur- und Wohltätigkeitsorganisation der Oromo einzusetzen.
Minna (epo). - "Beschäftigungs orientiertes Programm zur Entwicklung der Privatwirtschaft" (Employment-oriented Private Sector Development Program, EoPSD) heißt ein Projekt, dass die Gesellschaft für technische Zusammarbeit (GTZ) in Nigeria aufbaut. Es besteht aus drei Komponenten: Neben dem Bereich Dienstleistungen für die Entwicklung privatwirtschaftlicher Aktivitäten (Business Development Services, BDS) gehören die berufliche Aus- und Weiterbildung (Skill and Training Development, STD) sowie Finanzdienstleistungen (Financial Services, FS) zu den Kernaufgaben. Obwohl erst in der Startphase, hat das Programm bereits eine Vielzahl von Aktivitäten entwickelt, von denen die meisten in den Bereich Aus- und Weiterbildung fallen. Bildungsmaßnahmen für junge Unternehmer, Marktfrauen oder angehende Journalisten und Consultants werden ergänzt durch Kurse, in denen Staatsbediensteten die Möglichkeiten einer lokalen Wirtschaftsförderungspolitik nahe gebracht werden.
Von Uwe Kerkow
In Deutschland kommt aus die Milch aus der Tüte - in den Entwicklungsländern in aller Regel nicht: Dort wird die Milch meist von Kleinbauern über informelle Kanäle direkt an die Verbraucher verkauft. Das schafft Arbeitsplätze, beschert den Bauern ein gutes Zusatzeinkommen und die Rohmilch ist preiswert. Aber Rohmilch ist unter hygienischen Gesichtspunkten nicht unbedenklich - und die Bauern ringen mit einer ganzen Reihe von Hindernissen. Eine Reportage von Uwe Kerkow.
Berlin/Mumbai (epo). - In Indiens Wirtschaftsmetropole Mumbai (Bombay) trafen sich rund 100.000 Globalisierungskritiker und Friedensaktivisten zum Weltsozialforum 2004 (World Social Forum, WSF). Auf der Tagesordnung des WSF, das sich als Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF, 21.-25. Januar 2004) im schweizerischen Davos etabliert hat, standen rund 1.000 Veranstaltungen zu Themen wie Krieg und Frieden, religiöser Fundamentalismus, unfairer Welthandel, Menschenrechten und Umwelt.
Thesen zu einer Erweiterten Friedens- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland in Afrika - September 2003
Von Uschi Eid und Helmut Asche
Afrika war in den letzten Monaten so oft wie selten zuvor in den Schlagzeilen. Die Nachrichten von der mühsamen Eindämmung eskalierender Kämpfe im Kongo und in Liberia, das Drama der Entführung europäischer Touristen in der Sahara, zuvor die positiven Nachrichten vom G8-Gipfel in Evian, der sich Afrika ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt hatte: All das hat in Deutschland jüngst eine Afrika-Debatte ausgelöst, die durch die Entsendung von Bundeswehrsoldaten im Zuge des Kongo-Konflikts erst richtig angefacht wurde. Die Debatte ist an sich erfreulich, aber ihr fehlt die Richtung, gerade in Bezug auf ihr zentrales Thema: Die angemessene Rolle der Bundesrepublik auf dem afrikanischen Kontinent, dessen Zukunft außer von der eigenen Reformfähigkeit stark vom Engagement der internationalen Staatengemeinschaft und damit auch Deutschlands abhängen wird - und von dessen Zukunft wir weit mehr abhängen werden, als wir hierzulande bislang glaubten.