Berlin (epo). - Seit 20 Jahren warten in Bhopal (Indien) die Überlebenden der größten Giftgas-Katastrophe aller Zeiten auf angemessene medizinische Hilfe und finanzielle Entschädigung. Noch heute verseuchen die Abfälle der Chemie-Fabrik das Grundwasser der Region. Doch der US-amerikanische Chemiekonzern UCC/DOW und die indischen Behörden drücken sich vor ihrer Verantwortung für die Katastrophe und deren Folgen. Das ist das Fazit eines heute veröffentlichten Berichts von amnesty international (ai) zum Bhopal-Unglück vom 3. Dezember 1984. "Bis heute ist das Unternehmen weder in den USA noch in Indien zur Verantwortung gezogen worden", sagte Katharina Spieß, Referentin für Wirtschaft und Menschenrechte der deutschen Sektion von ai.
Rio de Janeiro (epo). - Sein Mut machte den schmächtigen Geistlichen zu einem mächtigen Mann. Furchtlos prangerte Dom Helder Camara die Folter von politischen Gegnern während der brasilianischen Militärdiktatur an (1964-1985). Armut war für den herausragenden Befreiungstheologen eine "Beleidigung Gottes, die Menschen zu Tieren herabwürdigt". Er verlangte von seiner Kirche, sich auf die Seite der Armen zu stellen und warnte davor, Religion "als Opium zum Einschläfern des Volkes zu mißbrauchen". In der Nacht zum vergangenen Samstag starb der Alterzbischof von Recife im Alter von 90 Jahren an den Folgen einer Harnweginfektion. Nicht nur in der Metropole des brasilianischen Nordostens, in ganz Brasilien löste der Tod des "Bruders der Armen" Trauer und Nachdenklichkeit aus. Von Astrid Prange
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