Hintergrund

Mes Aynak, Afghanistan

Berlin. - Im 21. Jahrhundert werden bilaterale oder multilaterale Konflikte zunehmend durch finanzpolitische Währungskriege, Sanktionen oder Cyber-Attacken ausgetragen. Das zeigen - um nur die jüngsten Beispiele zu nennen - die Ukraine-Krise, die Auseinandersetzungen der "Eurozone" mit Griechenland oder die Cyber-Angriffe der USA und Israels auf den iranische Atomanlagen sowie des Islamischen Staats auf einen französischen TV-Sender. Doch dahinter stecken Verteilungskämpfe, wie der Berliner Journalist Daniel Khafif in einem Beitrag für epo.de aufzeigt.

US-Soldaten bei einer Übung in Lettland. Foto: US-DOD

Washington. - Die Regierung der Ukraine erhält vom Internationalen Währungsfonds (IWF) Hilfskredite in Höhe von 17,5 Milliarden US-Dollar. Der Ukraine droht der Staatsbankrott, doch die Regierung Poroschenko rüstet kräftig auf. Trotz leerer Staatskassen will sie nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums in Kiew vom Mittwoch im laufenden Jahr umgerechnet 566 Millionen Euro in Waffen investieren. Gegenüber 2014 wird der Rüstungsetat damit vervierfacht.

development justice

Berlin. - Am Ende der Pressekonferenz brachte Sven Hilbig, Handelsreferent bei Brot für die Welt, die Sache auf den Punkt: "Letztlich leistet das BMZ mit der Studie Schützenhilfe für das Bundeswirtschaftsministerium." Es ging am Mittwoch bei der Heinrich-Böll-Stiftung um eine Studie des Münchener ifo-Instituts zu TTIP, dem geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA - und dessen Folgen für die Entwicklungsländer. Brot für die Welt, Greenpeace und das Forum Umwelt und Entwicklung legten jetzt einen "kritischen Kommentar" dazu vor.

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Paris. - Mehr Handel = mehr Frachtverkehr = mehr CO2-Emissionen = mehr Klimakatastrophen. Auf diese einfache Formel lässt sich der neue "ITF Transport Outlook 2015" bringen, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag veröffentlicht hat. Den OECD-Prognosen zufolge wird sich der internationale Frachtverkehr bis 2050 vervierfachen, die dadurch verursachten CO2-Emissionen um 290 Prozent steigern und den Passagierverkehr damit als Hauptquelle von Kohlendioxid–Emissionen aus landbasiertem Verkehr ablösen.

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Berlin. - Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München die Auswirkungen des Freihandelsabkommens TTIP auf Schwellen-und Entwicklungsländer untersucht. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will so beweisen, dass auch Entwicklungsländer - durch mehr Wachstum in den USA und in der EU - von der Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft profitieren.  "Wir wollen ökologische und ökonomische Mindeststandards für die gesamte Welt setzen," sagte Müller bei einer TTIP-Informationsveranstaltung in Berlin. Nichtstaatliche Organisationen und Oppositionspolitiker kritisieren die Studie. Denn im Wesentlichen werden nur Großunternehmen in der Lage sein, die Vorgaben der EU in den Handelsbeziehungen zu erfüllen.

bangladesh reportage 

Mougatshi. - Flirrendes Glück liegt in der Luft zwischen der Bambushütte und dem kleinen Stall. Rehana Begum strahlt über das ganze Gesicht. "Joya wird satt, wenn ich sie stille", sagt sie. In diesem schlichten Satz verdichtet sich ihr neues Leben. Ihre zweimonatige Tochter Joya auf dem Arm holt Rehana einen kleinen Sack Reis aus der Hütte und zeigt ihn stolz Peter Dietzel. Der Geschäftsführer der hessischen Organisation NETZ ist seit 33 Jahren regelmäßig in Bangladesch unterwegs. 

Berlin. - 50 Staats- oder Regierungschefs und Millionen Bürger auf einer Demo zur Verteidigung der "westlichen Werte" und unserer "offenen Gesellschaft". "Je suis Charlie" auf jeder Zeitungsseite, vielen Websites und massenhaft in Twitter, Facebook & Co. Fußballmannschaften spielen in #jesuischarlie-Trikots. Sie bekunden damit ihre Solidarität mit den 17 mutmaßlich von Islamisten ermordeten Menschen in Paris. Beinahe zeitgleich tötet Boko Haram, eine islamistische Sekte, beinahe 2.000 Menschen im Norden Nigerias. Das Massaker wird registriert, doch kein Aufschrei geht durch die Massen(medien). In Afrika, so scheint es, ist es eben normal, dass man eines nicht natürlichen Todes stirbt. Doch es gibt auch Stimmen, die diese Sicht der Dinge kritisieren. Eine alternative Presseschau

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