Berlin (epo). - Ein breites Bündnis von Umwelt- und Menschenrechtsorgansationen hat dem mit deutschen Staatsbürgschaften und Bankkrediten vorangetriebenen Einsatz von Palmöl als Treibstoff für Dieselmotoren eine Absage erteilt. In einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Erklärung heißt es, der weltweite Palmöl-Boom sei "einer der größten Flüche für die Regenwälder und ihre Bewohner". Trotz der Abholzung riesiger Waldflächen für den Palmenanbau und die soziale Verelendung der indigenen Bevölkerung forcierten die EU und die deutsche Bundesregierung die Produktion biogener Kraftstoffe auf Kosten der Umwelt in Indonesien und anderen Palmöl-Anbauregionen. "Löst Eure Probleme nicht mit neuen Problemen", appellierte die indonesische Regenwald-Aktivistin Nur Hidayati an die europäische Öffentlichkeit.
Rom/Maputo (epo). - In Afrika gibt es die häufigsten Waldbrände. Jahr für Jahr verliere der Kontinent durch Brandrodung und Abholzung mehr als vier Millionen Hektar Wald, gab die Organisation für Ernährung und Landwirtschafts der Vereinten Nationen (FAO) im Rahmen einer Konferenz der Afrikanischen Kommission für Forstwirtschaft und Wildtiere in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo bekannt. Hauptursache des Waldsverlustes in die Rodung von Wald für die Landwirtschaft. ?
Net rate of forest loss in Africa second highest in the world
Brasilia/Hamburg (epo). - Der brasilianische Präsident Luiz Inácio ("Lula")da Silva hat in der vergangenen Nacht per Gesetz 6,4 Millionen Hektar Tropenwaldgebiete im brasilianischen Amazonas-Bundesstaat Pará unter Schutz gestellt. Die Schutzgebiete im Nordosten Brasiliens, die Umweltorganisationen wie Greenpeace immer wieder eingefordert hatten, sind dreimal so groß wie die Fläche Hessens.
Berlin (epo). - Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Waldzustandsberichts der Bundesregierung haben Umweltorganisationen den ersten "Alternativen Waldschadensbericht" in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Schäden, die Deutschland an den Wäldern in anderen Ländern der Erde hervorrufe, kämen im offiziellen Waldschadensbericht der Bundesregierung nicht vor, kritisierten die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald und die Arbeitsgemeinsschaft Regenwald und Artenschutz (ARA). Diese Lücke schließe der Alternative Waldschadensbericht, indem er die Folgen des deutschen Konsums, der deutschen Finanzierung und der deutschen Politik für die Wälder weltweit exemplarisch beschreibe.
Frankfurt (epo). - Mit den Folgen der Erdöl-Förderung für Mensch und Natur in tropischen Regenwäldern wollen sich fünf Städtevertreter aus Deutschland, Österreich und Luxemburg befassen. Die Delegation reist am kommenden Montag für zwei Wochen mit dem Klima-Bündnis europäischer Städte in eine Erdölregion im Amazonasgebiet von Ecuador. Mit dabei sind der Oberbürgermeister der Stadt Konstanz, Horst Frank (B90/Grüne) und die Leiterin des Agenda 21-Büros der Stadt Hannover, Silvia Hesse.
Frankfurt a.M. (epo). - Drei Viertel der in den indonesischen Export gehenden Hölzer und Holzprodukte stammen aus illegalen Quellen. Dennoch ist Indonesien mit einem Marktanteil von 23 Prozent neben Brasilien das wichtigste Herkunftsland für Direktimporte von Tropenhölzern nach Deutschland. Zusätzlich gelangen größere Mengen indonesischen Holzes über Transitländer wie China, Malaysia oder Italien auf den deutschen Markt. "Politik und Wirtschaft haben den stillen Pakt mit der Holzmafia noch immer nicht aufgekündigt", erklärte die Tropenwaldexpertin Nina Griesshammer bei der Vorstellung einer neuen Studie der Umweltstiftung WWF mit dem Titel "Heiße Ware Tropenholz" in Frankfurt am Main. Greenpeace protestierte in Berlin gegen den Einbau von rund 500 Merantiholz-Fenstern in das Gebäude der Bundestagsverwaltung.