Entwicklungszusammenarbeit

Memorandum 2009Bonn (epo.de). - Seit Oktober 2008 hat eine Gruppen von Fachleuten an einem entwicklungspolitischen Memorandum zur Bundestagswahl gearbeitet. Das Ergebnis, das "Memorandum 2009 - Entwicklungspolitik in der Zeit weltweiter Krisen", wurde am Donnerstag veröffentlicht. Eine der zentralen Forderungen der Memorandumsgruppe ist eine deutliche Steigerung der Aufwendungen zur Eindämmung des und zur Anpassung an den Klimawandel. Die Mittel müssten zusätzlich zur Öffentlichen Entwicklungshilfe bereitgestellt werden, fordern die Experten, die mehrheitlich in nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) arbeiten. Sie schätzen, die Mittel für die "Klimakosten" und die Entwicklungszusammenarbeit müssten auf mindestens 1,2 Prozent des Bruttonationaleinkommens gesteigert werden.
Jahresbericht 2008Berlin (epo.de). - Die Auswirkungen der Finanzkrise droht die Zahl der weltweit hungernden Menschen noch in diesem Jahr auf mehr als eine Milliarde anwachsen zu lassen. "Es muss endlich eine glaubwürdige Trendwende eingeleitet werden", erklärte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, bei der Vorstellung des Jahresberichts der Organisation am Donnerstag in Berlin. "Die weltweite Ernährungssicherheit muss oberste Priorität haben. Rettungspakete sind wichtig, aber Nullen allein machen nicht satt."


gtzBerlin (epo.de). - Die Expertise der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) ist gefragter denn je. Das bundeseigene Unternehmen konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro steigern, wobei der wachsende Haushalt des größten Auftraggebers, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), eine große Rolle spielte. Bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2008 am Mittwoch in Berlin hob der Aufsichtsratsvorsitzende, BMZ-Staatssekretär Erich Stather, aber auch auf die Bedeutung der Wirksamkeit der Entwicklungshilfe ab. 83 Prozent der 30 geprüften Projekte entsprechen dem Bericht zufolge den Kriterien einer effektiven Entwicklungszusammenarbeit. Vor allem auch aufgrund des Durchschlagens der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Entwicklungsländer sind zunehmend Beratungsleistungen im Finanzsektor gefragt.
Wolfgang Kroh. Foto: KfWBerlin (epo.de). - Das Jahr 2008 war aus der Sicht der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) trotz der Finanzkrise "ein gutes Jahr für die Förderung der Entwicklungsländer". Die KfW Entwicklungsbank und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), ein Unternehmen der KfW-Bankengruppe, sagten laut Jahresbericht rund 4,9 Milliarden Euro für Projekte in den Entwicklungs- und Transformationsländer zu. Dieses Zusageniveau sei "das höchste in der Geschichte der Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern", erklärten KfW und DEG bei der Vorstellung des Berichts am Montag in Berlin.
Counterbalance LogoBrüssel (epo.de). - Die Europäische Entwicklungsbank (EIB) unterstützt Unternehmen mit Krediten für Entwicklungsprojekte, die in Offshore Finanzzentren ihren Sitz haben. Dadurch drohe Entwicklungsländern "der Verlust von Millionen Euro Steuereinnahmen, Korruption, Kapitalflucht sowie fehlende Transparenz und Verantwortlichkeit", kritisiert Counter Balance, ein europäisches Netzwerk nichtstaatlicher Organisationen (NGOs). Die NGOs wollen jetzt eine Kampagne starten, um den Missbrauch von Steuergeldern für zweifelhafte Kapitalinvestoren bekannt zu machen.
Berner Oberland. Foto: epo.de/kbBern (epo.de). - Die Schweiz, eines der reichsten Ländern der Welt, kann aus der Sicht des eidgenössischen Bundesrates zwar sechs Milliarden Franken zur Rettung der Großbank UBS aufbringen. Die 380 Millionen Franken, die in den Jahren 2010 bis 2012 zur Aufstockung der Entwicklungshilfe auf 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens nötig wären, überfordern das Land jedoch. Die Mehrheit des Bundesrates lehnte es deshalb jetzt ab, eine verbindliche Erhöhung der Entwicklungshilfe in die Wege zu leiten. Die Entscheidung stieß bei Schweizer NGOs auf scharfe Kritik.
euBrüssel/Bonn (epo.de). - Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) hat die Europäische Union aufgefordert, im Handel mit den Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifik (AKP-Staaten) stärker Entwicklungsaspekte berücksichtigen. Die VENRO-Vorstandsvorsitzende Claudia Warning begrüßte anlässlich der Tagung der EU-Entwicklungsminister in Brüssel die Ankündigung von EU-Handelskommissarin Catherine Ashton, mehr Flexibilität in den derzeitigen Verhandlungen über Wirtschaftsabkommen (EPAs) zulassen. Dies müsse aber auch für Interimsabkommen gelten. "Voraussetzung hierfür ist, dass die EU die Änderungswünsche der AKP-Länder ernst nimmt", sagte Warning.
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