Gesundheit

misereorAachen. - 96 Prozent der sogenannten Niedrigeinkommensländer werden aller Voraussicht nach das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegebene Ziel verfehlen, bis zum Ende dieses Jahres mindestens 40 Prozent ihrer Bevölkerungen gegen COVID-19 zu impfen. Darauf machen MISEREOR und das Missionsärztliche Institut (MI) aufmerksam. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die ärmsten Staaten der Welt haben UN-Angaben zufolge bislang nur 0,6 Prozent der weltweit ausgelieferten Impfstoffe erhalten.

venro 200Berlin. - Vor der Sondersitzung der Weltgesundheitsversammlung (WHA) und der 12. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) hat der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) die Notwendigkeit einer stärkeren solidarischen Gesundheitspolitik unterstrichen. Deutschland sollte sich stark machen für einen gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen für alle Menschen, fordert der Dachverband.

oxfamBerlin. - Große Pharmakonzerne bedienen die finanzkräftigsten Kunden zuerst – ohne Rücksicht auf Pandemieverlauf und Weltgesundheit. Das kritisiert die People's Vaccine Alliance (PVA) im Vorfeld des Stata-Gipfels in Boston – eines wichtigen Branchentreffens der Pharmaindustrie. Pfizer, BioNTech und Moderna machten mit ihren Impfstoffen jede Sekunde etwa 1.000 US-Dollar Gewinn – fast 100 Millionen pro Tag. Gleichzeitig hätten die Unternehmen noch keine einzige der Impfstoff-Dosen geliefert, die sie der Afrikanischen Union (AU) verkauft haben. Oxfam und die anderen Organisationen der PVA fordern die Aussetzung des Patentschutzes für COVID-19-Impfstoffe, -Tests und -Behandlungen.

brot fdwBerlin. - Anlässlich des World Health Summit (bis 26. Oktober in Berlin) fordern die beiden großen kirchlichen Werke der Entwicklungszusammenarbeit Brot für die Welt und MISEREOR sowie das Missionsärztliche Institut in Würzburg (MI) und das Deutsche Institut für Ärztliche Mission in Tübingen (DIFÄM) schnelle und umfassende Lieferungen von Impfstoffen in finanzschwache Länder, sowie den Aufbau von Produktionskapazitäten in Ländern des Globalen Südens. Neben den schweren gesundheitlichen Folgen hat die Pandemie zu extremen wirtschaftlichen Folgen mit einer Zunahme an Hunger und Armut geführt. Eine hohe Impfquote soll auch den wirtschaftlichen Aufschwung ermöglichen.

Frankfurt. - Vor gut einem Jahr haben Indien und Südafrika in der Welthandelsorganisation (WTO) erstmals den Antrag auf Freigabe von Patenten zur Eindämmung und Behandlung von Covid-19 gestellt. Diese Freigabe („TRIPS-Waiver“) würde es ermöglichen, die Produktion lebenswichtiger Covid-19-Impfstoffe sowie von Tests, Medikamenten und Schutzausrüstung rasch auszubauen. Der Antrag wird mittlerweile von mehr als 100 Staaten inklusive den USA und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt. Zu den letzten Blockierern des TRIPS-Waiver zählen Großbritannien, die Schweiz sowie die EU inklusive Deutschland, kritisiert Attac.

oneBerlin. - Beim G20-Gesundheitsminister*innen-Treffen hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zugesagt, dass Deutschland bis Ende des Jahres insgesamt 100 Millionen Impfdosen an andere Länder spenden wird. Das sind 30 Millionen mehr als die Bundesregierung bereits angekündigt hatte. Die Entwicklungsorganisation ONE begrüßte diese Zusage, fordert jedoch einen Plan, wie und wann diese Impfdosen abgegeben werden sollen.

careBerlin. - Eine neue Studie der internationalen Hilfsorganisation CARE zeigt, dass Frauen im Irak deutlich weniger Informationen über COVID-19 und Schutzmöglichkeiten haben als Männer. In einer Befragung unter mehr als 3.700 Menschen, darunter fast 60 Prozent Binnenvertriebene und Geflüchtete, gaben nur etwa 30 Prozent der Frauen an, zu wissen, wo sie sich für eine Impfung anmelden können – im Vergleich zu 50 Prozent der befragten Männer.

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