Fairer Handel

Attac Aktion bei Lidl Frankfurt. Foto: AttacLosheim (epo). - In einem Offenen Brief an die 38 Mitglieder von Transfair e.V. hat die Aktion 3. Welt Saar gegen die Entscheidung der Siegelorganisation protestiert, dem Lebensmittel-Discounter Lidl den Verkauf fair gehandelter Produkte zu erlauben. "Sie legitimieren mit der Zustimmung zu dem Lidl-Transfair-Abkommen die unsoziale, gewerkschaftsfeindliche und unökologische Politik von Lidl", kritisierte Wolfgang Johann die Transfair-Führung. Lidl sei "mit diesem Abkommen dank schwacher Verhandlungspartner ein geradezu genialer Coup gelungen."

Heike Makatsch. Foto: OxfamBerlin (epo). - Sie weiß sich vor der Kamera zu bewegen, und auch das Blitzlichtgewitter der Fotografen im Arsenal-Kino am Potsdamer Platz in Berlin scheint sie zu genießen. Ungenießbar findet sie hingegen das Milchpulver, mit dem sie überschüttet wurde - es wird von der EU zu Dumpingpreisen nach Afrika exportiert und zerstört dort lokale Produktions- und Handelsstrukturen. Die Schauspielerin Heike Makatsch wirbt im Rahmen der Oxfam-Kampagne "Make Trade Fair" für einen gerechten Welthandel. Sie gefällt sich in dieser Rolle, und sie überzeugt auch. "Ich habe immer schon versucht, Produkte sehr bewußt einzukaufen", sagt Makatsch.

TransFairLosheim (epo). - Die Kooperation zwischen dem Discounter Lidl und der Fairhandelsorganisation TransFair stößt nicht überall auf ungeteilte Zustimmung. Einen "Glaubwürdigkeitsverlust" für den Fairen Handel sieht die Aktion 3.Welt Saar in der Zusammenarbeit mit dem Handelskonzern. Die gemeinsame Pressemitteilung von TransFair und dem Billig-Discounter lese sich "wie ein Promotionstext aus der Marketingabteilung von Lidl", kritisierte Wolfgang Johann von der Aktion 3.Welt Saar.

TransFairBonn/Berlin (epo). - Im Jahr 2005 sind von TransFair gesiegelte Waren im Wert von rund 72 Millionen Euro verkauft worden. Dies sei ein Anstieg um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte der gemeinnützige Verein am Donnerstag auf seiner Jahrespressekonferenz mit. Insgesamt wurden 2005, was die Produktmenge betrifft, 9.000 Tonnen Fairtrade-Produkte abgesetzt. "Das Plus von 40 Prozent ist ein deutliches Zeichen für die wachsende gesellschaftliche Akzeptanz", sagt Dieter Overath, Geschäftsführer von TransFair.

Attac-Protest vor Lidl-Filiale in Frankfurt. Foto: AttacNeckarsulm/Köln (epo). - Der Neckarsulmer Lebensmittel-Konzern Lidl und der Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der Dritten Welt (TransFair) haben sich auf eine Zusammenarbeit beim Verkauf von fair gehandelten Produkten verständigt. Wie TransFair am Mittwoch mitteilte, nimmt Lidl ab 1. Juni als erste Handelskette ein komplettes Fairtrade-Sortiment unter einer Eigenmarke in sein Angebot auf. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac kritisierte, Lidl wolle damit offenbar vor allem sein angekratztes Image aufpolieren.
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