Bonn. - Aus Anlass des Vorbereitungstreffens europäischer Staats- und Regierungschefs zum G20 Gipfel hat die Welthungerhilfe die Teilnehmer am Donnerstag aufgefordert, ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung gerecht zu werden. "Die G20 sind zwar ein informeller aber wichtiger Club. Ihr Anteil am gesamten Welthandel beträgt 85 Prozent und am Agrarhandel immerhin 80 Prozent. Gleichzeitig sind sie für 80 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Durch ihre politische, ökonomische und militärische Macht haben sie eine große Verantwortung für die gesamte Menschheit. Dieser müssen sie beim Gipfel gerecht werden", erklärte Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.
Berlin. - Weltweit hungern fast 800 Millionen Menschen – vor allem in Afrika südlich der Sahara und in Asien. Es scheint paradox, dass Afrika derzeit mehr als 35 Milliarden US-Dollar für Nahrungsmittelimporte ausgibt, obwohl der Kontinent über die größten Agrarnutzflächen weltweit verfügt. Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) hat das Thema Ernährungssicherung, ländliche Entwicklung und Beschäftigung daher in den Mittelpunkt ihrer Jahrestagung gestellt, die vom 22.-25. Mai im indischen Ahmedabad stattfindet.
Berlin. - Die Auswirkungen des Krieges in Syrien und der Hunger in vielen Ländern Afrikas dominierten im Jahr 2016 die Arbeit der Welthungerhilfe. Deshalb müsse die Partnerschaft mit Afrika eine zentrale Rolle bei den G20 Verhandlungen in Deutschland spielen. "Eine Welt ohne Hunger ist keine Vision sondern ein Menschenrecht. Die Situation in Afrika wird entscheidend für eine friedliche geopolitische Entwicklung sein. Daher fordern wir, dass die Bundesregierung gemeinsam mit den Partnern der G20 und den afrikanischen Ländern eine neue Afrikapolitik entwickelt", sagte Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.
Rom. - Während weltweit so viele Menschen auf Flucht sind wie noch nie, zeigt eine am Freitag veröffentlichte Studie des UN World Food Programme (WFP), dass fehlende Ernährungssicherheit die Migration über Landesgrenzen hinweg deutlich steigert. Der Bericht hat festgestellt, dass die Zunahme von Hunger in einer Bevölkerung um ein Prozent, 1,9 Prozent mehr Menschen zwingt zu migrieren. Desweiteren fliehen mit jedem weiteren Konfliktjahr 0,4 Prozent mehr Menschen aus einem Land. Wo Hunger und Konflikt zunehmen, werden also mehr Menschen abwandern oder ihr Zuhause verlassen.
Berlin. - Nicht nur an Land, auch in den Meeren und Ozeanen ist der Klimawandel drastisch zu spüren. Der Meeresspiegel steigt, der Ozean wird sauer. Diese klimabedingten Störungen werden die ohnehin ausgebeuteten Fischbestände weiter reduzieren. Bis zum 29. April sind die Fänge deutscher Fischer in Nord- und Ostsee aufgebraucht. Slow Food Deutschland, Brot für die Welt und die Initiative Fair Oceans haben zum Fish Dependance Day Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufgerufen, Überfischung zu stoppen und die Meere vor den negativen Folgen des Klimawandels zu schützen.
Berlin. - Der internationale Tag des kleinbäuerlichen Widerstandes (17. April) steht in diesem Jahr im Zeichen der Rechte von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen. Obwohl sie 70 Prozent der weltweiten Nahrungsmittel produzieren, haben sie oft selbst nicht genug zu essen: 50 Prozent der weltweit 800 Millionen Hungernden sind Kleinbauern. In einem breiten Bündnis haben Menschenrechtsorganisationen an die Bundesregierung appelliert, die Erarbeitung einer UN-Deklaration zur Stärkung ihrer Rechte konstruktiv zu unterstützen.
Mexiko-Stadt. - Der Oberste Gerichtshof Mexikos hat nach mehrmaligen Aufschüben über den Anbau von Gensoja im zur Halbinsel Yucatán gehörenden Bundesstaat Quintana Roo durch den Monsanto-Konzern entschieden. Maya-Gemeinden und -organisationen aus dem Landkreis Bacalar hatten auf ein Anbauverbot für Gensoja geklagt und zudem einen entscheidenden Teil des auch als "Monsanto-Gesetz" bekannten mexikanischen Gesetzes über Biosicherheit angefochten.