Berlin. - Die Bundesregierung will den Etat des Entwicklungsministeriums um 930 Millionen Euro und die humanitäre Hilfe um rund 400 Millionen Euro kürzen. Michael Herbst, Vorstandsvorsitzender des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), nennt das »eine Kehrtwende für das globale Engagement Deutschlands zur Bekämpfung von Hunger, Armut und Klimaschäden.« Mit der vorgeschlagenen Kürzung depriorisiere die Bundesregierung die internationale Zusammenarbeit mit den Ländern des Globalen Südens: »Es droht ein historisch beispielloser Kahlschlag bei der internationalen Zusammenarbeit. So kann Millionen Menschen in Not nicht geholfen werden und die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung rückt in weite Ferne.«
Berlin/London. - Laut einem Bericht von Save the Children "Krieg gegen Kinder: Kinder brauchen Frieden" wuchsen im Jahr 2022 468 Millionen Kinder weltweit in Konfliktgebieten auf. Im selben Jahr wurden 27.638 Verbrechen an Kindern dokumentiert - die höchste Zahl seit 2005, seitdem diese Daten erfasst würden. Dabei seien die gefährlichsten Länder für Kinder die Demokratische Republik Kongo, Mali und Myanmar.
Berlin. - In diesem Jahr sind 45 Medienschaffende im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Das sind so wenige wie seit 2002 nicht mehr – trotz des Krieges zwischen Israel und der Hamas. In diesem Konflikt wurden bislang mindestens 17 Journalistinnen und Journalisten mit klarem Bezug zu ihrer Arbeit getötet, dutzende weitere Fälle werden derzeit überprüft. Weltweit kam mehr als die Hälfte der getöteten Medienschaffenden in Kriegsgebieten ums Leben.
COP28-Präsident Al Jaber – gleichzeitig Präsident des staatlichen Ölkonzerns der Vereinigten Arabischen Emirate. Screenshot: epo.de
Dubai. - Zum Ende des Weltklimagipfels in Dubai (COP28) bleibt alles wie es immer war: Die Delegierten feiern sich selbst, die Weltpresse spricht von »landmark deal to ‘transition away’ from fossil fuels« (Guardian) oder - vorsichtiger - von einer COP28-Abschlusserklärung, die den Abschied von Kohle, Öl und Gas nur vage beschreibt (Süddeutsche Zeitung, auch DIE ZEIT). Die Vereinten Nationen setzen auf Künstliche Intelligenz, da die natürliche Intelligenz von rund 70.000 Delegierten offenbar nicht ausreicht. Und der Business Insider meldet die neuesten Deals der Öl- und Gasindustrie.
Die KfW-Tochtergesellschaft DEG (Deusche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft) setzt sich laut eigenen Angaben dafür ein, in Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen nachhaltige Entwicklungswirkungen zu erzielen, Emissionen zu reduzieren und bestmöglich zum Klimaschutz beizutragen. "Gemeinsam mit unseren Kunden wollen wir unser Portfolio bis 2040 klimaneutral stellen", schreibt die DEG in ihrem neuesten Newsletter. Der nächste Satz: "Unsere Ziele und unsere Überzeugung, dass jetzt gehandelt werden muss, haben wir auch auf der Ende November gestarteten COP28 bekräftigt". "Jetzt" handeln und "Portfolio bis 2040 klimaneutral stellen", das ist aber ein himmelweiter Unterschied, meint epo_de-Herausgeber Klaus Boldt.
Berlin. - Sechs Monate nach den historischen Dürren in Ostafrika haben massive Überschwemmungen weite Teile des Ackerlandes in Kenia, Äthiopien und Somalia überflutet und Ernten zerstört. Mehr als vier Millionen Menschen sind daher dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, warnte Oxfam und forderte zum Abschluss der COP28 die Industrienationen auf, ihre Entschädigungszahlungen für Verluste und Schäden in den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Ländern beschleunigen.