Rio de Janeiro (epo). – Die Menschenmasse in weißen Gewändern leuchtete stärker als die Feuerwerkskaskaden. Tausende Altäre mit flackernden Kerzen, Palmwedeln, Sekt, Zuckerrohrschnaps, Blumen und Parfüm wurden zu Ehren der Meeresgöttin Yemanj im Sand errichtet. Hellblaue kleine Holzboote mit weiß gekleideten Puppen trieben als menschliche Boten ins Meer hinaus. Verzückte Gläubige, umringt von ihrer singenden Gemeinde, wateten durch die Brandung, um Yemanja? näherzukommen und ihr Wohlwollen für das neue Jahrtausend zu erbitten.
„Das Überleben sichern: Künstler in Kenia“
Wenige Kilometer von Nairobi entfernt – im YMCA-Gebäude – befindet sich der Sitz der Ngecha Artists Association (Künstlervereinigung von Ngecha). Niemand würde hier draußen eine der aktivsten Künstlergruppen des Landes vermuten.
Rot, reich und ehrlich
Sao Paulo (epo). Hupende Autos mit rot-weißen Fahnen ziehen langsam durch S?o Paulos Finanzzentrum. Ein Fahnenmeer umspült die Bühne hinter den Absperrungen, auf der sich begeisterte Redner mit einer Musikgruppe abwechseln. Fernsehteams stehen bereit. Ordner in roten Kitteln bilden ein Spalier. Die noble Avenida Paulista, wo sonst Fußballmeisterschaften oder Jahreswechsel gefeiert werden, ist in dieser kühlen Frühlingsnacht fest in der Hand der „petistas“, wie die Aktivisten der Arbeiterpartei PT heißen.
Mit Funktelefon und Federschmuck – Brasiliens Ureinwohner suchen nach ihrer Identität
Rio de Janeiro (epo). – Die Ureinwohner kämpfen nicht nur ums Überleben, sondern auch um ihre Identität: 500 Jahre nach der Entdeckung Brasiliens durch den portugiesischen Seefahrer Pedro Alvares Cabral ist ihre Existenz ohne finanzielle und politische Abhängigkeit von der sogenannten Zivilisation unvorstellbar. Die Ausweisung von Reservaten ist lediglich der erste Schritt zur Bewahrung der vielfältigen indianischen Kultur. In Wirklichkeit geht es darum, im neuen Jahrtausend eine Nische der Toleranz im heutigen Brasilien zu finden, wo steinzeitliche Lebensformen und computergesteuerte Informationstechnologie gleichzeitig nebeneinander existieren können.
Brasilien trauert um den mächtigen Bruder der Armen
Rio de Janeiro (epo). – Sein Mut machte den schmächtigen Geistlichen zu einem mächtigen Mann. Furchtlos prangerte Dom Helder Camara die Folter von politischen Gegnern während der brasilianischen Militärdiktatur an (1964-1985). Armut war für den herausragenden Befreiungstheologen eine „Beleidigung Gottes, die Menschen zu Tieren herabwürdigt“. Er verlangte von seiner Kirche, sich auf die Seite der Armen zu stellen und warnte davor, Religion „als Opium zum Einschläfern des Volkes zu mißbrauchen“. In der Nacht zum vergangenen Samstag starb der Alterzbischof von Recife im Alter von 90 Jahren an den Folgen einer Harnweginfektion. Nicht nur in der Metropole des brasilianischen Nordostens, in ganz Brasilien löste der Tod des „Bruders der Armen“ Trauer und Nachdenklichkeit aus. Von Astrid Prange
Brasilien trauert um den mächtigen Bruder der Armen
Rio de Janeiro (epo). – Sein Mut machte den schmächtigen Geistlichen zu einem mächtigen Mann. Furchtlos prangerte Dom Helder Camara die Folter von politischen Gegnern während der brasilianischen Militärdiktatur an (1964-1985). Armut war für den herausragenden Befreiungstheologen eine „Beleidigung Gottes, die Menschen zu Tieren herabwürdigt“. Er verlangte von seiner Kirche, sich auf die Seite der Armen zu stellen und warnte davor, Religion „als Opium zum Einschläfern des Volkes zu mißbrauchen“. In der Nacht zum vergangenen Samstag starb der Alterzbischof von Recife im Alter von 90 Jahren an den Folgen einer Harnweginfektion. Nicht nur in der Metropole des brasilianischen Nordostens, in ganz Brasilien löste der Tod des „Bruders der Armen“ Trauer und Nachdenklichkeit aus. Von Astrid Prange
Kamerun: Den Wald mit oder vor den Menschen schützen?
Von Uwe Kerkow
„Hier kreuzen wir jetzt den Schmuggelpfad nach Nigeria.“ Gabriel Moki, der Waldführer, weist nach links. Auch für Besucher ist sofort sichtbar, daß dieser Weg im Korup Nationalpark im Südwesten Kameruns weit mehr benutzt wird als die anderen Trampelpfade. Er ist doppelt so breit wie die anderen Tracks – meist über einen Meter. Obwohl es die halbe Nacht geregnet hat, finden sich frische Stiefelspuren. „In fünf Tagen kann man von hieraus bis nach Calabar laufen,“ erinnert Moki seinen Schützling an die Grenzlage der Region.
Entwicklungshilfe stagniert auf niedrigem Niveau
Von Uwe Kerkow
Frustrierend fällt dieses Jahr das Resümee von Welthungerhilfe und terre des hommes zur Entwicklungspolitik der Bundesregierung aus. Zum sechsten Mal stellten die beiden Organisationen ihren alljährlichen Bericht „Die Wirklichkeit der Entwicklungshilfe“ Anfang September in Bonn vor. Letztes Jahr hatten sie noch heftige Schelte dafür hinnehmen müssen, daß sie einen Rückgang der staatlichen Entwicklungshilfe auf 0,29 Prozent des Bruttosozialproduktes prognostizierten. Nunmehr haben sie von der OECD Recht bekommen: Statt – wie immer wieder gefordert bei 0,7 – liegt die Zahl für 1997 nur bei 0,28 %. Das bedeutet – gemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung hierzulande – seit 1990 einen Rückgang um ein Drittel.
Das Internet – (k)ein Thema der Entwicklungszusammenarbeit?
Angesichts der Globalisierung der Märkte werden die Fähigkeiten, Zugang zu Informationen zu erhalten, Informationen zu erzeugen, zu kanalisieren und sie effektiv zu nutzen, zu den wichtigsten Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern. Den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – insbesondere Internet und Onlinediensten – kommen hierbei besondere Bedeutung zu.