Brüssel. – Der Trend zur Abschottung der Festung Europa vor «illegaler» Migration zeigt Wirkung. Die Zahl der irregulären Grenzübertritte in die Europäische Union sei im ersten Quartal 2025 um 31 Prozent auf knapp 33.600 zurückgegangen, meldet die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex). Menschenrechtsorganisationen sehen diesen «Erfolg» aus einer anderen Warte: Dank der EU-Abkommen mit Ländern wie Libyen und Tunesien suchen nicht weniger Menschen Schutz in Europa – sie sitzen nur unter grausamen Bedingungen in nordafrikanischen Gefängnissen.
Weltordnung
bicc: „Rüstungslieferungen in Drittstaaten bleiben problematisch“
Bonn. – Die deutsche Bundesregierung liefert Kriegswaffen an Staaten, die den Bürgerkrieg im Sudan befeuern. Dazu zählen Medienberichten zufolge insbesondere Ägypten, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Das Bonn International Centre for Conflict Studies (bicc) hält die Lieferungen an solche «Drittstaaten» für «besonders problematisch». Der Bürgerkrieg im Sudan begann heute (Dienstag) vor zwei Jahren. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen hat er die schlimmste humanitäre Krise unserer Zeit ausgelöst. Wir dokumentieren die Mitteilung des bicc im Wortlaut.
Oxfam: In 96 Prozent der Schokoladen steckt Ausbeutung
Berlin. – Mit Blick auf die Ostertage hat die Entwicklungsorganisation Oxfam die Schokoladenproduktion unter die Lupe genommen. Auf der einen Seite brechen die Kakaobohnenpreise derzeit auf dem Weltmarkt einen Rekord nach dem anderen. Andererseits leben viele Kakaobauern im Globalen Süden weiterhin in großer Armut. In der Studie „Raising the bar. Supermarkets must urgently adress structural exploitation of cocoa” hat Oxfam untersucht, ob Supermärkte Verantwortung für ihre Lieferkette übernehmen. Ergebnis: „Aldi Nord, Edeka, Lidl und Rewe zahlen für weniger als vier Prozent der angebotenen Kakaoprodukte dauerhaft existenzsichernde Kakaopreise“.
IPG: Die Lehren aus Gaza
Die Ampelregierung hat am 7. Februar zwei israelischen NGOs, die für Frieden und Völkerverständigung eintreten, die Förderung gestrichen. Einige Menschenrechtsaktivisten protestierten. Vergeblich. Nachdem nun offenkundig ist, dass Israel mit der … Weiterlesen
Global Disability Summit: Zusagen für weltweite Inklusion
Berlin. – Der dritte Weltgipfel für Menschen mit Behinderungen ist am Donnerstag (3. April) in Berlin mit Zusagen für eine weltweit bessere Inklusion zu Ende gegangen. 15 Prozent der Weltbevölkerung … Weiterlesen
NGOs: Besteuerung Superreicher muss in den Koalitionsvertrag
Berlin. – Anlässlich der laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD fordert ein Bündnis von zehn Organisationen die Verhandler*innen auf, die Besteuerung Superreicher in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. Die fatalen Tendenzen aus den vergangenen Jahrzehnten dürfen sich nicht fortsetzen.
Mass misery, environmental ruin, (nuclear) world war threat: And now?
Berlin (ethecon). – At the spring meeting of the ethecon Foundation Ethics & Economics, the Board of Directors and Board of Trustees of the international organization released a political declaration on the current crisis situation in the world. The ethecon declaration sees growing mass misery worldwide, the advancing ruin of the environment and the growing danger of a (nuclear) world war as the result of the ultra-rich, especially in the G7 and NATO countries, overtaxing the planet Earth in their pursuit of profit. In addition, the ethecon statement sheds light on the development and prospects of the new alliances Shanghai Cooperation Organization (SCO), BRICS and Belt and Road Initiative (BRI). ethecon Foundation Ethics & Economics calls for a restructuring of society in view of the dramatic situation for humanity and the planet. Away from the dictates of profit and towards democracy, solidarity and friendship among nations. The Foundation’s Board of Directors and Board of Trustees conclude: “We have no other alternative.”
Massenelend, Ruin der Umwelt, (atomare) Weltkriegsgefahr: Und nun?
Berlin (ethecon ). – Auf der Frühjahrssitzung von ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie verabschiedeten Vorstand und Kuratorium der internationalen Organisation eine Politische Erklärung zur aktuellen Krisenlage in der Welt. Weltweit wachsendes Massenelend, voranschreitenden Ruin der Umwelt und wachsende Gefahr eines (atomaren) Weltkriegs sieht die ethecon Erklärung als Ergebnis einer den Planeten Erde überfordernden Profitstrebens der Ultrareichen insbesondere in den G7- bzw. NATO-Staaten. Zudem beleuchtet das ethecon Statement Entwicklung und Perspektiven der neuen Staatenbündnisse Shanghai Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), BRICS und Belt and Road Initiative (BRI). ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie fordert angesichts der für die Menschheit und den Planeten dramatischen Lage einen Umbau der Gesellschaft. Weg vom Profitdiktat, hin zu Demokratie, Solidarität und Völkerfreundschaft. Vorstand und Kuratorium der Stiftung ziehen das Fazit: „Eine andere Alternative haben wir nicht.“
Lieferkettengesetz: Entlassene NäherInnen in Thailand leiten Beschwerdeverfahren gegen OTTO ein
Berlin. – Anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März ruft die deutsche Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) OTTO zu: Lassen Sie nicht die Arbeiter*innen im Regen stehen! Ihr Arbeitgeber, die Royal Knitting Fabrik in Thailand, entließ 2020 ihre Beschäftigten fristlos und verweigerte ihnen rechtswidrig den Lohn für geleistete Arbeit sowie Abfindungen. Fast fünf Jahre später und trotz des Urteils des thailändischen Gerichts gegen Royal Knitting, warten die 209 Arbeiter*innen immer noch auf rund 1 Million US-Dollar an unbezahlten Löhnen und Abfindungen.
Weltbank: Chancengleichheit für Frauen würde globales BIP um 20 % steigern
Washington. – Die weltweite Wirtschaftsleistung könnte um ein Fünftel anwachsen, wenn genauso viele Frauen wie Männer am Arbeitsleben teilnehmen würden. Die Summe der Bruttoinlandsprodukte (BIP) würde in diesem Fall von 106 Billionen US-Dollar auf 127 Billionen steigen, so ein neuer Weltbank-Bericht. Dieser Anstieg entspricht nach Angaben der Bank mit Sitz in Washington D.C. mehr als dem gesamten BIP der Europäischen Union (18,6 Billionen Dollar). Die internationale NGO „Sightsavers“ findet, dass eine Verringerung des »Gender Employment Gap« vor allem Frauen mit Handicap helfen könnte.