Khartum/Berlin. – Hunderte Zivilisten sind zwischen Donnerstag und Sonntag bei Angriffen der paramilitärischen sudanesischen Rapid Support Forces (RSF) auf Lager für Binnenvertriebene (IDP) in El Fasher, der Hauptstadt des Bundesstaates Nord-Darfur, getötet oder verletzt worden. Das hat der „Sudan War Monitor“ am Sonntag auf der US-Autorenplattform Substack und in Sozialen Medien gemeldet. Der Beginn des neu aufgeflammten Bürgerkrieges im Sudan jährt sich am Dienstag zum zweiten Mal.
Konflikte
Gaza: Krankenpfleger und Arzt einer Caritas-Organisation getötet
Freiburg. – Caritas international hat den Tod von zwei Mitarbeitern der Partnerorganisation Juzoor im Gaza-Streifen gemeldet. Der Arzt Dr. Mahmoud Abo Amsha und der Krankenpfleger Yaser Swedan wurden demnach am 7. April beim Verlassen der Krankenstation „Juzoor Medical Point“ in Gaza-Stadt getötet. Dr. Mahmoud Abo Amsha wurde 27 Jahre alt, der Krankenpfleger Yaser Swedan 28 Jahre alt.
ONE: Es ist 100-mal teurer auf Konflikte zu reagieren, als ihnen vorzubeugen
Berlin. – Im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz veröffentlicht ONE eine Analyse, die aufzeigt: Jeder US-Dollar, der für Konfliktprävention ausgegeben wird, spart bis zu 103 Dollar an zukünftigen Kosten für Krisenreaktion. Doch während sich die westlichen Staaten bereitwillig verpflichten, mindestens zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auszugeben, brechen die meisten das Versprechen, 0,7 Prozent ihrer jeweiligen Wirtschaftskraft in die Entwicklungszusammenarbeit zu investieren. Viele kürzen sogar in diesem Bereich, teilweise sehr stark.
Sudan, Sahel, Kongo, Nigeria: Biblische Konflikte
Bild: Kain tötet Abel. Johann Sadeler (I), 1585. Via Wikimedia Commons, gemeinfrei.
Berlin (epo.de). – Konflikte in Afrika wie die derzeitigen Bürgerkriege im Sudan, in Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo oder in der Sahelzone werden häufig mit autoritärer Herrschaft, Korruption durch die Eliten und Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Ethnien in Verbindung gebracht. Das klingt archaisch, und oft sind es auch seit langem schwelende und langandauernde Konflikte, die schließlich in gewaltsame Auseinandersetzungen münden. Wie zwischen den biblischen Figuren Kain und Abel geht es in vielen Regionen Afrikas noch immer um den Gegensatz zwischen Viehzüchtern und Bauern, Nomaden und Seßhaften. Hinzu kommen aber seit einigen Jahrzehnten der Einfluß des Rohstoffabbaus und des sich stetig verstärkenden Klimawandels. Eine Analyse von epo-Herausgeber Klaus Boldt.
Deal or No Deal: Trump droht mit Kontrolle des Panamakanals
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, der künftige US-Präsident Donald Trump habe mit der erneuten Kontrolle des Panamakanals gedroht, falls kein »Deal« zustande komme. Der 82 km lange Kanal durch Mittelamerika war 1999 nach knapp 100 Jahren US-amerikanischer Besetzung an den Staat Panama zurückgegeben worden. Er erspart rund 14.000 Schiffen pro Jahr die sehr viel längere Fahrt um das Kap Hoorn oder durch die Magellanstraße an der Südspitze Südamerikas. Dadurch ist er eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt, insbesondere für die USA, die mehr als zwei Drittel ihrer per Schiff gelieferten Importe auf diesem Weg beziehen.
Conflict Barometer 2023: 369 Conflicts Globally
Heidelberg. – With the 32nd edition of the Conflict Barometer, the Heidelberg Institute for International Conflict Research (HIIK) continues its annual study on global conflict. There are 369 conflilcts globally at the end of 2023, the study finds.
IPPNW warnt vor einer weiteren Eskalation des Ukrainekrieges
Berlin. – Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW warnt vor einer weiteren Eskalation des Ukrainekrieges und fordert erneut endlich Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen. Zudem solle sich die Bundesregierung für eine atomare Risikoreduktion einsetzen. Die Atomwaffenmächte USA, Großbritannien und Frankreich sollten auf Russland zugehen und nach dem Beispiel Chinas in ihrer Nukleardoktrin auf den Ersteinsatz von Atomwaffen verzichten. Ein Verzicht auf die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland sowie eine Initiative für einen Nachfolgevertrag zum INF-Vertrag könnte den Rüstungswettlauf bei weitreichenden Waffensystemen stoppen und als vertrauensbildende Maßnahme Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen im Ukrainekrieg erleichtern.
Sudan: Hundreds of unaccompanied children among thousands fleeing latest surge of fighting
Port Sudan,.- Nearly 500 unaccompanied and separated children have arrived in Blue Nile and Gedaref states of Sudan over six weeks as heavy fighting forces more people to flee for safety after 16 months of conflict, Save the Children said.
Friedensverhandlungen zum Sudan: „Beenden von Hungersnot muss oberste Priorität haben“
Göttingen/Genf. – „Die Menschen im Sudan verlieren angesichts von Friedensinitiativen, die keine Veränderung bewirken, immer mehr die Hoffnung“, warnt Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), kurz vor den für den 14. August geplanten Friedensverhandlungen in Genf. Diese stehen in einer Reihe von Bemühungen unterschiedlicher Vermittler, denen es bislang nicht gelungen ist, einen dauerhaften Waffenstillstand im Sudan herbeizuführen. Nicht einmal eine Einigung auf sichere Fluchtrouten und Zugänge für dringend benötigte humanitäre Hilfe wurde erreicht.
Friedensgutachten 2024: Eine Welt ohne Kompass
Berlin. – Die Zahl der weltweiten Todesopfer durch Kriege und Konflikte ist auf einem Höchststand: Die Kriege in der Ukraine und in Gaza, Militärputsche und dschihadistische Gewalt in Afrika fordern Zehntausende Opfer. Zugleich stockt der Kampf gegen Klimawandel, Armut und Hunger. In Europa und den USA setzen autoritäre und extremistische Bewegungen Demokratien unter Druck. Das ist die weltpolitische Ausgangslage des Friedensgutachtens 2024. Deutschlands führende Friedensforschungsinstitute sprechen darin Empfehlungen an die Politik aus, wie sich Konfliktursachen verringern und Gewaltspiralen durchbrechen lassen.