logo poznanPoznan (epo.de). - Es sind drastische Worte für einen Chefdiplomaten, die Ban Ki Moon vom polnischen Poznan aus in die Welt sendet: "Wir brauchen tiefe Einschnitte bei den Emissionen", sagt der UN-Generalsekretär. "Wir müssen den Entwicklungsländern bei der Abmilderung der Folgen des Klimawandels und der Anpassung an ihn helfen. Wir müssen Institutionen aufbauen, um mit ihm umzugehen. Und all dies muss heute getan werden. Die Uhr tickt!" Ban versucht am Ort der diesjährigen Verhandlungen im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) die Delegierten wachzurütteln, die sich gerne in Kleinkriegen über die Formulierung und juristische Auslegung einzelner Paragraphen der auf dem Tisch liegenden Verträge und Vorschläge verzetteln.
Al GorePoznan (epo.de). - Kurz vor dem Ende der zweiwöchigen Klimaverhandlungen in Poznan hat Friedensnobelpreisträger Al Gore die Stimmung unter den mehrheitlich frustrierten Delegierten wieder aufgebaut. Vom Leiter des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, taktisch klug inszeniert, sprach Gore am Freitag nachmittag im überfüllten Verhandlungssaal der Klimakonferenz. Er hatte eine zentrale Botschaft an die rund 10.000 Delegierten und an die Welt: "Yes we can!"
Klima-Aktion am Brandenburger Tor. Foto: Klima-Allianz

Berlin (epo.de). - Unter dem Motto "Große Konzerne – kleines Verantwortungsbewusstsein" haben am Klima-Aktionstag 60 Initiativen gegen die "rückwärtsgewandte Klimapolitik" vieler Konzerne protestiert. Von München bis Rostock fanden Aktionen vor den Zentralen und Filialen von RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, Audi und der CMA sowie auf vielen Weihnachtsmärkten statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte hingegen nach einem Zeitungsbericht vom Sonntag, es werde in der EU keine EU-Klimaschutz-Beschlüsse geben, "die in Deutschland Arbeitsplätze oder Investitionen gefährden".
logo Europäischer RatBerlin/Brüssel (epo.de).- Die 27 Staats- und Regierungschefs haben in Brüssel einen Kompromiss bei den offenen Klimafragen gefunden. Beschlossen wurde auch ein Europäisches Konjunkturprogramm in Höhe von 200 Milliarden Euro sowie ein Fahrplan für das Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon. "Wir sind sehr erfolgreich gewesen", fasste Bundeskanzlerin Angela Merkel die Ergebnisse des Gipfels zusammen. Die Nord-Süd-Inititive Germanwatch kommentierte die Ergebnisse der Klimaverhandlungen am Freitag allerdings mit dieser Überschrift: "Klimaziel verfehlt, Dammbruch vermieden." Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnte, der Kompromiss könne Arbeitsplätze kosten.
unfccc Poznan

Poznan (epo.de). - Bei der Klimakonferenz in Poznan haben die Nord-Süd-Initiative Germanwatch und Experten der Munich Climate Insurance Inititiative (MCII) am Montag Möglichkeiten vorgestellt, die Anpassung des Menschen an den Klimawandel durch spezielle Versicherungen zu erleichtern. Dies stelle "einen Meilenstein dar, um Versicherungsmechanismen in die Architektur des Kopenhagener Abkommens zu integrieren", das im Dezember 2009 beschlossen werden soll, erklärte Germanwatch.
Europäischer RatBerlin/Brüssel (epo.de).- Es sei "unstreitig, dass die im Frühjahr 2007 beschlossenen Klimaschutzziele eingehalten und erfüllt werden", hieß es in einer Mitteilung der Bundesregierung vom Donnerstag zu den Beratungen des Europäischen Rates. Das heiße, "dass die CO2-Emissionen in der EU bis zum Jahre 2020 um 20 Prozent sinken und der Anteil an den erneuerbaren Energien um 20 Prozent" steigen sollten. Fachleute sprächen daher auch von der 20-20-20-Formel. Die Kanzlerin selber habe im Vorfeld darauf gedrungen, "dass das Klimapaket auf der Tagesordnung bleibt und nicht von der Finanzkrise verdrängt wird."
Klima-Aktion auf der Spree.

Berlin/Warschau (epo.de). - Als "grob fahrlässig" hat Oxfam Deutschland die Pläne von Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet, am Dienstag mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk in Warschau weitgehende Ausnahmen beim europäischen Klimaschutz zugunsten der deutschen und polnischen Industrie abzusprechen. "Damit werden zentrale Bestandteile des derzeit in Brüssel verhandelten Klima- und Energiepakets torpediert und die Glaubwürdigkeit Deutschlands untergraben", erklärte Jan Kowalzig, Klimareferent von Oxfam Deutschland.
ksi 2009Poznan (epo.de). - Der Kohlendioxid-Ausstoß wächst weltweit - nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum der einzelnen Länder. Vor diesem desaströsen Hintergrund haben Germanwatch und das Climate Action Network Europe (CAN) am Mittwoch auf der UN-Klimakonferenz in Poznan (Polen) die Ergebnisse ihres neuen Klimaschutzindexes vorgestellt. "Die Gesamtemissionen sind im vergangenen Jahr schneller als jemals zuvor gewachsen," erklärte Jan Burck, Autor der Studie bei Germanwatch. "Ob auf den oberen oder den unteren Plätzen, kein Land hat bei der Emissionsreduktion gut genug abgeschnitten."
Angela MerkelPoznan (epo.de). - Als "klimaschädlich" bezeichnete Klimaexperte Thomas Hirsch von "Brot für die Welt" die Regierungserklärung der Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Hintergrund der laufenden Verhandlungen im polnischen Poznan. "Während den Klimaflüchtlingen in Bangladesh, Tuvalu und Papua Neuguinea das Wasser bis zum Halse steht, vergisst die Kanzlerin das EU-Klimapaket, das sie einst selbst angestoßen hatte." Und Richard Brand, Referent für Klima und Energie beim Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) ergänzte in der Mitteilung vom Freitag: "Die EU verspielt die Chance, jetzt als Vorreiter im Klimaschutz den dringend erforderlichen Durchbruch zu erzielen."
Abbildung: Klima-Allianz.

Berlin (epo.de). - Einen Tag vor dem EU-Gipfel zum Klimaschutz und der Endphase der UN-Klimakonferenz in Poznan haben Umweltschutzorganisationen, aber auch die Industrieverbände, ihren Druck auf Bundeskanzlerin Angela Merkel verstärkt. Ein Bündnis von Umweltverbänden forderte die Bundeskanzlerin am Mittwoch mit einer Aktion vor dem Kanzleramt auf, sich beim europäischen Klimaschutz nicht von der Industrie "einwickeln" zu lassen und beim EU-Gipfel einen wirkungsvollen Klimaschutz durchzusetzen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und andere Industrieverbände fordern eine kostenlose Zuteilung von Emissions-Zertifikaten und wollen, dass "auch die stark wachsenden Volkswirtschaften Asiens und Südamerikas nach Kräften eingebunden werden".
Klima-Risiken. Quelle: GermanwatchPoznan (epo.de). - Im Jahr 2007 sind mehr als 15.000 Menschen durch extreme Wetterereignisse gestorben. Diese Zahl präsentierte die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch am Donnerstag bei den UN-Klimaverhandlungen in Posen. Germanwatch sprach bei der Präsentation der 4. Ausgabe des Globalen Klima-Risiko-Index (KRI) von einem Rekord im Vergleich zu den Vorjahren. Die Schäden beliefen sich auf mehr als 80 Milliarden US-Dollar. Menschen in weniger entwickelten Ländern haben es in der Regel wesentlich schwerer, mit Stürmen, Überschwemmungen und anderen Wetterextremen zurechtzukommen als Menschen in reicheren Ländern.

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