Friedrichsdorf. - Der Hurrikan Sandy hat auf der Karibikinsel Haiti große Teile der Ernte zerstört. Die Regierung in Haiti hat den Notstand ausgerufen. Das internationale Kinderhilfswerk World Vision reagiert jetzt mit einem breit angelegten Hilfseinsatz auf die Katastrophe. Etwa 1,5 Millionen Menschen seien akut von einer Hungerkrise bedroht, berichtete World Vision am Montag in Friedrichsdorf.
"Über 70 Prozent der Pflanzen wie Mais und Bananen wurden von dem Sturm vernichtet. Das verschärft die bereits schlechte Situation auf der Insel dramatisch", erklärte Jean Claude Mukabi von World Vision Haiti. "Noch immer leiden die Menschen unter den Folgen des Erdbebens von 2010. Dann brach die Cholera aus und jetzt droht eine enorme Hungerkrise."
Die aktuelle Notsituation trifft World Vision zufolge auf eine Bevölkerung, die kaum noch über Widerstandskraft verfügt. Etwa 370.000 Menschen leben in Folge des verheerenden Erdbebens von 2010 in Zeltcamps. Die Arbeitslosigkeit ist extrem hoch. Zudem ist die Zahl der Cholerainfizierten nach den Überschwemmungen durch Sandy drastisch gestiegen. "Deshalb ist schnelle und umfassende Hilfe nötig", sagte Mukabi.
World Vision unterstützt zunächst 7.000 Haushalte im Süden der Insel, in der Hauptstadt Port Au Prince und auf der vorgelagerten Insel La Gonave. Die Familien bekommen Nahrungsmittel, Medizin und Hygiene-Sets. Diese Hilfe soll in den nächsten Tagen noch ausgebaut werden. Mukabi: "Wir müssen aber auch feststellen, dass von den zugesagten Hilfen der Geberländer nach dem Erdbeben ein Großteil noch nicht ausgezahlt wurde. Deshalb brauchen wir massive Unterstützung."
World Vision arbeitet eng mit den entsprechenden Koordinierungsstellen der UNO und der nationalen Regierung zusammen. Die Regierung hat den nationalen Notstand ausgerufen und bittet um internationale Hilfe.
World Vision ist seit über 30 Jahren mit nachhaltigen und langfristigen Entwicklungshilfeprojekten in Haiti aktiv. Zudem leistete das Kinderhilfswerk Katastrophenhilfe, wie nach dem Erdbeben vor knapp drei Jahren und dem anschließenden Ausbruch der Cholera.
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