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Hungerbekämpfung sei aber nicht nur ein finanzielles Problem, sagte Sayer. "Entscheidend ist, dass die strukturellen Ursachen beseitigt werden. Gerade hier trägt auch die EU eine enorme Verantwortung", so Sayer.
Nach Auffassung von MISEREOR kehrt der bisherige Entwurf der Gipfelerklärung zentrale Ursachen der Hungerkrise unter den Tisch. "Spekulanten treiben immer wieder die Preise für Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais und Reis künstlich in die Höhe. Ausländische Firmen ziehen afrikanischen Kleinbauern durch großflächige Landkäufe buchstäblich den Boden unter den Füßen weg. Sie verschärfen die ohnehin schon ungerechte Landverteilung. Europäische Exporteure überschwemmen immer noch die lokalen Märkte der Südkontinente mit Milchpulver, Geflügel und Schweinefleisch. Dadurch behindern sie den dringend notwendigen Wiederaufbau der heimischen Landwirtschaft", erklärte Sayer.
Solche strukturellen Ursachen würden in dem Entwurf der Gipfelerklärung allenfalls angedeutet, statt sie deutlich beim Namen zu nennen, kritisierte der MISEREOR-Hauptgeschäftsführer. Seit Jahren forderten MISEREOR-Partner konkrete Maßnahmen gegen Nahrungsmittelspekulation, Landraub und Agrardumping. Doch geschehe kaum etwas. Ganz im Gegenteil: "In bisher ungekanntem Ausmaß drängt die EU die Länder Afrikas, Lateinamerikas und Asiens, ihre Märkte für europäische Produkte und Investitionen zu öffnen, und sperrt sich gegen eine grundlegende Reform der europäischen Agrarpolitik", so Sayer.
www.un.org/en/mdg/summit2010/
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