"Einkommensschwache leben oft in stark gefährdeten Gebieten und sind vielerlei Risiken ausgesetzt. Sie sind viel häufiger von Krankheit, Unfall oder Behinderung bedroht," erklärte C. S. Rao, Vorsitzender der indischen Versicherungsaufsicht IRDA. "Sie sind durch menschengemachte Katastrophen oder Naturkatastrophen von Sachschäden an ihrem Hab und Gut betroffen." Rao unterstrich wie wichtig es sei, speziell auf diesen unterversorgten Personenkreis zugeschnittene, bezahlbare Produkte zu entwickeln. Versicherungen seien ein wichtiges Instrument, um den Menschen zu helfen, mit diesen Risiken zu leben und hart erarbeitete Entwicklungsfortschritte zu sichern.
"Da Indien und auch andere Länder von den Folgen der Erderwärmung stark betroffen sind, intensiviert sich die Debatte um Anpassungsstrategien und Versicherungsschutz", erklärte Thomas Loster, Geschäftsführer der Münchener Rück Stiftung. "Versicherungen helfen den Armen, Notlagen zu schultern, um nicht in noch größere Armut abzurutschen." Die Erwartungen an die Mikroversicherung seien hoch. Insbesondere bei der Agrarversicherung werde es viele neue Lösungen geben.
Allein in Indien gibt es nach Angaben der Münchener Rück 250 Millionen potenzielle Kunden. Nach einer vom MicroInsurance Center durchgeführten Studie zur Mikroversicherungslandschaft haben fast 80 Millionen Menschen in den 100 ärmsten Ländern der Erde, davon 85% in Asien, die Möglichkeit, sich zu versichern. Absolut gesehen erscheine die Zahl der Mikroversicherungskunden sehr hoch. In Wahrheit entspreche sie jedoch nur drei Prozent der Armen dieser Welt, erklärte die Münchener Rück Stiftung.