erlassjahrDüsseldorf (epo.de). - Die Krise an den internationalen Finanzmärkten bedroht nicht nur die Industrienationen, sondern insbesondere auch die Entwicklungsländer. Darauf hat das Entschuldungsbündnis erlassjahr.de aus Anlass des Spitzentreffens der Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien am 29. Januar in London hingewiesen.

erlassjahr.de forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu auf, die Gefahr einer neuen Überschuldungskrise für eine Reihe von Ländern in Afrika und Lateinamerika nicht außer Acht zu lassen. "Die aktuelle Krise an den Finanzmärkten droht zu einer allgemeinen Verlangsamung des Wachstums zu führen, was insbesondere für die ärmsten Länder zu unabsehbaren Folgen führen kann", warnte erlassjahr.de Koordinator Jürgen Kaiser. 

Von den 21 Ländern, die seit 1999 unter der von den G8-Staaten gestarteten Multilateralen Entschuldungsinitiative (HIPC/MDRI) entlastet wurden, sind nach Angaben von erlassjahr.de 12 bereits wieder in Gefahr sich neu zu überschulden. 17 weitere Staaten, welche vom Schuldenerlass ausgeschlossen waren, könnten in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten geraten, wenn die Nachfrage nach ihren Hauptexportprodukten aus den USA, Europa, Ostasien und den Schwellenländern nachlässt.

Von der deutlichen Abnahme der Verschuldungsindikatoren der ärmsten Länder sind nach Berechnungen der Weltbank nur 1/6 auf eine Reduzierung der Verschuldung, und 5/6 auf das starke Wirtschaftswachstum zurückzuführen. Lässt das Wachstum nach, können alte und neue Verschuldungen rasch wieder zu einem aktuellen Problem werden.

"Nun rächt es sich, dass die reichen Länder in den Zeiten starken globalen Wachstums keine Vorsorge für neue Krisen geschaffen haben", sagte Jürgen Kaiser. "Ein Internationales Insolvenzverfahren, welches geordnete Entschuldungen im Falle von Zahlungsunfähigkeit ermöglicht, muss dringend geschaffen werden."

www.erlassjahr.de


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