Angela MerkelToyako/Berlin (epo.de). - Bundeskanzlerin Angela Merkel ist mit den Ergebnissen des G8-Gipfels im japanischen Toyako "sehr zufrieden". Die wichtigsten Industriestaaten hatten angekündigt, die klimaschädlichen Treibhausgase bis 2050 zu halbieren. Deutschland will Afrika in diesem Jahr allein für die ländliche Entwicklung 600 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Und auch der Dialog mit den Schwellenländern habe sich bewährt, erklärte das Bundespresseamt (BPA) am Mittwoch in Berlin.

Mit ihrer Einigung zum Klimaschutz "gehen die acht Staats- und Regierungschefs über die im vergangenen Jahr getroffenen Vereinbarungen von Heiligendamm hinaus", behauptet die Bundesregierung in ihrer Stellungnahme. Dort hatten sich die sieben größten Industriestaaten und Russland unter deutschem Vorsitz darauf verständigt, ernsthaft zu prüfen, ob eine Halbierung der CO2-Emissionen bis 2050 möglich ist.

Mit dem neuerlichen Beschluss versprachen jetzt erstmals auch die USA, ihre Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Nun geht es laut BPA darum, Schwellenländer wie China und Indien einzubinden. "Wir können den Anstieg der Temperaturen nicht mehr allein stoppen, sondern wir brauchen alle Anstrengungen", betonte Merkel im japanischen Hokkaido.
 
Mit dem vereinbarten Klimaziel wollen die G8 in die Verhandlungen über das nächste Klimaabkommen Ende 2009 in Kopenhagen gehen. Die Verhandlungen laufen unter dem Dach der Vereinten Nationen. Merkel sprach von einer klaren Verpflichtung, auf der Klimakonferenz einen Abschluss zu erreichen. Die G8 würden dabei eine besondere Verantwortung tragen, aber auch die Schwellenländer müssten einen angemessenen Beitrag leisten.
 
Gleichzeitig mahnte die Bundeskanzlerin zur Geduld: Bis zu einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen werde es noch viele harte Verhandlungen geben. Denn um das langfristige Klimaziel zu erreichen, seien zunächst mittelfristige Strategien und Zwischenschritte erforderlich.
 
Zum ersten Mal kamen die 16 Staats- und Regierungschefs der größten Volkswirtschaften der Welt zusammen, um über den Klimaschutz zu diskutieren. Neben den fünf Schwellenländern Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika saßen Australien, Indonesien und Korea mit am Tisch. "Das Thema ist auf der Führungsebene angekommen und da gehört es auch hin", zeigte sich die Kanzlerin zufrieden.
 
FÜR TRANSPARENTERE ÖLPREISE
 
Angesichts der rasant steigenden Ölpreise setzten sich die G8-Länder bei ihrem Gipfel in Japan für mehr Transparenz bei den Förderländern ein. Gleichzeitig will man den Bedarf drosseln: mit mehr erneuerbaren Energien und höherer Energieeffizienz. "Wir müssen weniger abhängig werden von Öl und Gas", bekräftigte die Kanzlerin nach den Beratungen erneut.
 
AFRIKA: HILFE ZUR SELBSTHILFE LEISTEN
 
Die G8 halten daran fest, die Millenniumsentwicklungsziele zu erreichen. Die Zahl der Hungernden sowie die Armut weltweit sollen bis 2015 halbiert werden. Jährlich wird nun über den Stand der Hilfen berichtet. Damit erfüllen die G8 eine Forderung der Entwicklungsländer.
 
Im Kampf gegen Infektionskrankheiten in Afrika bestätigten die G8-Länder Hilfen in Höhe von 60 Milliarden Dollar. Die Ausgaben erstrecken sich insgesamt auf fünf Jahre, so das BPA. In Heiligendamm war dieser Betrag bereits festgelegt worden, aber ohne einen konkreten Zeitraum zu benennen.
 
"Gemessen an den Ergebnissen vom vorigen Jahr sind wir wieder einen großen Schritt weitergekommen", zog die Kanzlerin eine positive Bilanz. Umwelt- und Entwicklungsorganisationen widersprachen dem heftig.

http://www.g8summit.go.jp/eng
http://www.bundesregierung.de

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