Berlin (epo). - Die Reformumsetzung der EU-Milchmarktordnung wird die Milchpreise in der EU unter Druck setzen und damit die bereits schwierige Lage der einheimischen Milchbauern weiter verschärfen. Durch vermehrte Milch-Überschüsse, die durch Exportsubventionen verbilligt auf den Weltmarkt gelangten, werde aber auch für Kleinbauern in Entwicklungsländern der Absatz ihrer Milchprodukte auf heimischen und internationalen Märkten erschwert. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch und die Bauernorganisation Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zum internationalen Tag der Milch am 1. Juni vorgestellt haben.
Heidelberg/Brasilia (epo). - Rund 12.000 Landlose haben in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia die Regierung zur Umsetzung einer umfassenden Agrarreform aufgefordert. Die internationale Menschenrechtsorganisation FIAN und die Kleinbauernbewegung La V?a Campesina unterstützten den "Marsch der Landlosen", der von der Landlosen-Bewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) organisiert wurde. Der Marsch hatte am 2. Mai in Goiana begonnen. Viele Bauern haben zu Fuß bis zu 200 Kilometer zurück gelegt.
Genf/Berlin (epo). - Mindestens 12,3 Millionen Männer, Frauen und Kinder weltweit arbeiten gegenwärtig unter Zwang oder sklavenähnlichen Bedingungen. In ihrem am Mittwoch in Genf, Berlin und London vorgestellten Bericht "Eine globale Allianz gegen Zwangsarbeit" hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) damit erstmals das Thema Zwangsarbeit mit konkreten Zahlen unterfüttert. Am größten ist das Problem dem Bericht zufolge in Asien, Afrika und Lateinamerika, doch auch die Industrieländer sind nicht frei davon. Skrupellose Geschäftemacher streichen auf diese Weise Profite in Höhe von mindestens 44 Milliarden US-Dollar im Jahr ein.
Hamburg (epo). - Die WestLB will nach Informationen der Umweltorganisation "Rettet den Regenwald" (RdR, Hamburg) eine große Kupfermine in Peru mitfinanzieren, die bei der lokalen Bevölkerung auf erbitterten Widerstand stößt. Das britische Unternehmen Monterrico Metals plane, in der Provinz Huancabamba nahe der ecuadorianischen Grenze ab 2007 jährlich 200.000 Tonnen Kupfer abzubauen. "Bei Protesten von rund 3000 Bauern gegen das Projekt ist die Polizei vergangenes Jahr brutal mit Tränengas und Schusswaffen vorgegangen", so der RdR-Vorsitzende Reinhard Behrend. "Es gab einen Toten, Schwerverletzte und Verhaftungen."
Hamburg (epo). - Der Schweizer Gentechnikkonzern Syngenta hat nach Recherchen von Greenpeace weltweite Monopolrechte am so genannten "Goldenen Reis" beantragt. Die Patentanmeldung aus dem Jahr 2004 (WO 04/085656) erstrecke sich auf das Verfahren, das Saatgut und die Pflanzen der genmanipulierten Reissorte, so die Umweltorganisation. Das Patent sei in mehr als hundert Ländern angemeldet. Sogar in Entwicklungsländern, in denen das Saatgut eigentlich kostenlos abgegeben werden solle, würde das Patent greifen.