guineaBerlin (epo.de). - Im westafrikanischen Staat Guinea hat das Militär unmittelbar nach dem Tod von Staatschef Lansana Conté geputscht und Regierung und Parlament aufgelöst. Die Verfassung sei außer Kraft gesetzt, erklärte ein Armeekommandeur im staatlichen Rundfunk. Auch die Gewerkschaften dürften sich nicht mehr betätigen. Der Sprecher der Armee, Moussa Dadis Camara, sagte Medienberichten zufolge weiter, ein "Konsultativrat", dem Zivilisten und Soldaten angehören sollten, werde die Geschicke des Landes in die Hand nehmen.
"Die Institutionen der Republik haben sich durch ihre Unfähigkeit hervorgetan, sich an der Bewältigung der Krisen zu beteiligen", zitierte die Tagesschau den Kommandeur. Guineas Bevölkerung sei in "tiefer Hoffnungslosigkeit" versunken. Es gelte jetzt vor allem, die Wirtschaft des Landes anzukurbeln und die Korruption zu bekämpfen.

Die britische BBC berichtete, nach Angaben des Armeesprechers seien alle Minister und andere Offizielle in einem Armeelager interniert worden, "um ihre Sicherheit zu garantieren".

Staatschef Lansana Conté, der sich selbst nach dem Tod des Präsidenten Sekou Touré am 26. März 1984 an die Macht geputscht hatte, war zuvor an einer langwierigen Diabetes-Erkrankung gestorben. Er hatte das Land 24 Jahre lang beherrscht, nachdem er zweimal bei Wahlen gesiegt hatte.

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