WOZA-Mitglieder bei der Verleihung des Amnesty-Preises 2008

Berlin (epo.de). - In Simbabwe gehen auch nach der Beteiligung der Opposition an der Regierung die Menschenrechtsverletzungen weiter. Mitglieder der Menschenrechtsorganisation "Women of Zimbabwe Arise" (WOZA) seien am Wochenende in der Stadt Bulawayo bei einer friedlichen Demonstration anlässlich des Valentinstages zusammen mit rund 100 Männern und Frauen von Sicherheitskräften verhaftet worden, berichtete Amnesty International am Montag in Berlin. Ein Kontakt mit ihren Anwälten werde ihnen verweigert.

WOZA war Mitte November mit dem Menschenrechtspreis 2008 von Amnesty ausgezeichnet worden (Foto). Die Organisation wurde 2003 gegründet, hat mittlerweile mehr als 30.000 Mitglieder und setzt sich für die friedliche Verwirklichung von politischen Menschenrechten wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit und von sozialen und wirtschaftlichen Rechten wie den Rechten auf Nahrung, Gesundheit und Wohnen ein.  

Während der Demonstration zum Valentinstag am Samstag in Bulawayo habe die Polizei Augenzeugenberichten zufolge willkürlich auf gewaltlose Demonstranten eingeschlagen, berichtet Amnesty International. Einem WOZA-Mitglied, das HIV-positiv ist, habe die Gefängnisleitung ihre lebenswichtigen anti-retroviralen Medikamente verweigert. Amnesty forderte die Behörden Bulawayos auf, der Frau sofort Zugang zu ihren Medikamenten zu verschaffen.

Alle Gefangenen müssten einem Richter vorgeführt oder sofort freigelassen werden, verlangt Amnesty ferner. Außerdem müssten Anwälte und Angehörige sofort Zugang zu den Gefangenen erhalten. ??

Die Valentinstags-Demonstrationen in Bulawayo haben Tradition. Die WOZA-Mitglieder verteilen Valentinskarten und Rosen an Passanten. Mit der Demonstration wollte WOZA die Menschen dazu aufrufen, auch von der gerade gebildeten Einheitsregierung die Einhaltung politischer und sozialer Menschenrechte zu fordern.

Ebenso Tradition haben Verhaftungen von friedlich demonstrierenden WOZA-Mitgliedern. Die beiden Sprecherinnen der Organisation, Jenni Williams und Magadonga Mahlangu, wurden jeweils schon mehr als 30 Mal verhaftet.

??"Die willkürlichen Verhaftungen in Bulawayo, die Verhaftung des designierten stellvertretenden Landwirtschaftsministers Roy Bennett am Tag der Vereidigung der Einheitsregierung und die Tatsache, dass Jestina Mukoko und andere Menschenrechtsverteidiger weiterhin in Haft sitzen, obwohl Gerichte ihre Freilassung verfügt haben, zeigen, dass sich in Simbabwe noch nichts geändert hat", sagte Jenni Williams, Sprecherin und Gründerin von WOZA. "Mehr als je zuvor müssen die Simbabwer wachsam sein und ihre Rechte und Freiheiten verteidigen." ?

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