Klimakrise

mccBerlin. - Während in Deutschland und anderen Industrieländern über das Tempo der Reduktion von Treibhausgasen gestritten wird, geht es in den wirtschaftlich am wenigsten entwickelten Ländern in die andere Richtung. In den knapp 50 afrikanischen Staaten südlich der Sahara (Subsahara-Afrika), das Schwellenland Südafrika nicht mitgerechnet, könnten bis zum Jahr 2025 neue Kohlekraftwerke mit einem jährlichen Ausstoß von 100 Millionen Tonnen CO2 in Betrieb gehen. Es entspricht aktuell etwa 40 Prozent dessen, was deutsche Kohlekraftwerke emittieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Institute on Global Commons and Climate Change).

germanwatch 150Madrid. - Ein zwiespältiges Bild zeigt der am Dienstag beim Klimagipfel in Madrid vorgestellte Klimaschutz-Index: Australien, Saudi-Arabien und insbesondere die USA geben mit ernüchternd schlechten Werten bei Emissionen, Erneuerbaren Energien und Klimapolitik Anlass zu großer Sorge. Bei diesen drei massiv von der Kohle- und Öllobby beeinflussten Regierungen sind bisher kaum Anzeichen für eine ernsthafte Klimapolitik in Sicht. Auf der anderen Seite verzeichnet mehr als die Hälfte der 57 größten Emittenten über mehrere Jahre betrachtet sinkende Emissionstrends, der globale Kohleverbrauch geht deutlich zurück und der weltweite Boom bei den Erneuerbaren Energien ist ungebrochen.

mccBerlin. - Rund 1,4 Milliarden Menschen leben derzeit in Indien, davon 270 Millionen unterhalb der Armutsgrenze – überwiegend in ländlichen, landwirtschaftlich geprägten Gegenden. Wenn der globale Klimawandel nicht durch ambitionierte Politik begrenzt wird, könnte er vor allem den Wohlstand von armen, im Agrarsektor beschäftigten Indern schmälern und sie gegen Ende dieses Jahrhunderts ein Drittel ihres Konsums kosten. Das ist das Ergebnis einer aufwendigen statistischen Analyse unter Federführung des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change).

germanwatch 150Madrid. - Zum ersten Mal in der 14-jährigen Geschichte des Klima-Risiko-Index gehört Deutschland zu den drei am stärksten von Extremwetter betroffenen Staaten weltweit. Wie der am Mittwoch beim Klimagipfel vorgestellte Index der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch zeigt, forderten die Hitzewellen im Jahr 2018 mehr als 1.200 Todesopfer und verursachten in Kombination mit der Rekorddürre Schäden in Höhe von rund 1,3 Milliarden US-Dollar (ca. 1,2 Mrd. Euro) in Kaufkraftparitäten. Die Gesamtschäden durch Wetterextreme in Deutschland beliefen sich auf rund 4,5 Mrd. Euro.

erlassjahr 100Düsseldorf. - Anlässlich des 25. UN-Klimagipfels in Madrid haben mehr als 150 Organisationen die Schaffung eines wirksamen Finanzierungsmechanismus zum Umgang mit den durch den Klimawandel verursachten Schäden und Verlusten in armen Ländern gefordert. Dazu gehöre auch das Aussetzen des Schuldendiensts und die Reduzierung der Verschuldung auf ein tragfähiges Maß, berichtete das Entschuldungsbündnis erlassjahr.de.

oxfamBerlin. - Klimabedingte Katastrophen waren in den vergangenen zehn Jahren die Hauptursache für Binnenflüchtlinge und zwangen jährlich mehr als 20 Millionen Menschen, ihre Heimat zu verlassen – das ist eine Person alle zwei Sekunden. Das zeigt der neue Bericht "Forced From Home" der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam, der zum Start der UN-Weltklimakonferenz in Madrid am Montag erschienen ist. Oxfam fordert raschere und weitreichendere Emissionssenkungen der Industrieländer sowie die Einrichtung einer Finanzierungsmöglichkeit, die arme Länder bei der Bewältigung von unvermeidlichen Verlusten, Schäden und Zerstörungen durch die Klimakrise unterstützt.

germanwatch 150Madrid. - Der am Montag unter chilenischer Präsidentschaft beginnende UN-Klimagipfel in Madrid ist der letzte vor dem "Klimajahr" 2020, in dem alle Staaten ihre Klimaziele für das Pariser Abkommen erhöhen sollen. Aus Sicht der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch kommt es nun darauf an, dass die Europäische Union den klaren Willen signalisiert, gemeinsam mit Partnern für ambitionierteren Klimaschutz voranzugehen.

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