Klimakrise

HurrikanBonn (epo.de). - Ein halbes Jahr lang arbeiteten Klimaexperten führender nichtstaatlicher Organisationen an einem eigenen Entwurf für ein "rechtsverbindliches Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls". Am Montag haben sie das Ergebnis, das 140-seitige "Kopenhagener Klima-Abkommen", am Rande der offiziellen Verhandlungsrunde der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) in Bonn der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Vertragsentwurf sei "eine Messlatte für die deutsche Regierung und alle Staaten, die bis zum Ende des Jahres den Text für ein neues Klimaabkommen aushandeln müssen", stellen die NGOs fest, und zeige "zum ersten Mal, wie die Interessenskonflikte zwischen den wohlhabenden und den armen Nationen gelöst werden können".
unepNairobi/Bonn (epo.de). - Statt riesige Summen für die unterirdische Verklappung von Kohlendioxid zu verschwenden, sollten die Nationen besser in die Erhaltung oder Wiedernutzbarmachung von Wäldern, Torfmooren, Böden und anderen Ökosystemen investieren. Mehr als 50 Milliarden Tonnen (Gigatonnen) Kohlenstoff könnten so auf natürliche Weise gebunden werden, heißt es in einem neuen Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), der zum Welt-Umwelttag am 5. Juni veröffentlicht wurde. Der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen könnte so beträchtlich verrringert werden.
Foto: Deputy Special Envoy for Climate Change der US-Regierung Jonathan Pershing courtesy IISDBonn (epo.de). - "Die Klimaverhandlungen in Bonn stecken fest", meldete Greenpeace am Donnerstag aus Bonn. Klimaexperte Karsten Smid erklärte, die US-Delegation (Foto: US-Gesandter Jonathan Pershing) wolle sich bei den Verhandlungen der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) über ein Kyoto-Nachfolgeabkommen bislang "nicht zu einer nennenswerten Verringerung ihres Kohlendioxid-Ausstoßes verpflichten". Die EU mache keine ausreichenden finanziellen Zusagen für internationale Klimaschutzprojekte.
Ivo Knoepfel. Foto: onValuesBonn (epo.de). - Der Finanzmarkt betrachtet das angestrebte UN-Klimaabkommen im Dezember in Kopenhagen als "Kipp-Punkt für den weiteren Ausbau nachhaltiger Investitionen", inbesondere im Umwelt- und Klimabereich. Ein ambitioniertes Kyoto-Folgeabkommen könnte "grünen und sozialverträglichen Produkten und Konzepten" zum Durchbruch verhelfen, heißt es in einer neuen Germanwatch-Studie. Ein Scheitern der Verhandlungen hingegen würde das Interesse für nachhaltige Anlageprodukte dämpfen, so Ivo Knoepfel (Foto), der Autor der Studie.
CO2 BarometerFrankfurt (epo.de). - In Europa entwickelt sich ein dynamisch wachsender Markt für CO2-Zertifikate. Davon sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) überzeugt, die jetzt erstmals das "KfW/ZEW CO2-Barometer" veröffentlicht haben. Das CO2-Barometer soll durch die Befragung deutscher emissionshandelspflichtiger Unternehmen und internationaler CO2-Handelsexperten eine Informationslücke schließen. Denn die Datenbasis zur Entwicklung von Angebot und Nachfrage sowie von Preisen für Emissionszertifikate sei "noch sehr lückenhaft", räumen die Institute ein.
Eis auf Grönland. Foto: AWI

Berlin (epo.de). - Während das arktische Eis aufgrund der Erderwärmung seit Jahren schrumpft, setzen die Industrienationen zum Wettlauf auf die dort vermuteten gewaltigen Öl- und Gasreserven der Region an. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat am Dienstag Verhandlungen über ein internationales Abkommen zum Schutz der Arktis nach dem Vorbild des Antarktisvertrages gefordert. Der Rückgang des Polareises wecke nicht nur bei Anrainerstaaten, sondern auch bei der Europäischen Union und der deutschen Bundesregierung Begehrlichkeiten, kritisierte die DUH. Der Umgang mit der Arktis werde zum “Lackmustest für den internationalen Klimaschutz”.
Tropenwaldzerstörung in Carajas im brasilianischen Bundesstaat Para. Foto: epo.de/kb

Hamburg (epo.de). - Anlässlich der Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen in Bonn hat die Umweltorganisation Greenpeace auf den Zusammenhang zwischen dem Konsum in Europa und der Umweltzerstörung im Amazonas hingewiesen. "Adidas, Reebok, Nike, Clarks, Geox und Timberland profitieren von günstigem Leder aus brasilianischen Regionen, in denen für die Rinderzucht der Urwald zerstört wird", lautet das Ergebnis eines Reports, den Greenpeace hierzu veröffentlicht hat.
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