Asunción. - Paraguays Bauernorganisationen haben Anfang dieser Woche zu mehrtägigen Protesten in neun Verwaltungsbezirken aufgerufen. Vor allem im Süden des Landes beteiligten sich zahlreiche Kleinbauern am Montag an Demonstrationen und Straßenblockaden. Unter anderem fordern sie mehr staatliche Unterstützung sowie einen vereinfachten Zugang zu Krediten.
Gespräche zwischen einigen Kleinbauern-Organisationen und dem Landwirtschaftsminister Jorge Gattini waren zuvor erfolglos abgebrochen worden. Viele Landwirte sind durch zahlreiche Missernten in der vergangenen Zeit in Bedrängnis geraten und fordern mehr staatliche Unterstützung.
Ein weiterer heikler Streitpunkt ist die Ende 2013 verabschiedete Steuer auf durch landwirtschaftliche Produkte erzielte Gewinne. Sie beträgt zurzeit zehn Prozent. Vor Einführung dieser Steuer war lediglich die bebaute Ackerfläche besteuert worden. Mit der Änderung wollte die Regierung offiziell verhindern, dass sich Großgrundbesitzer der Steuer entziehen, indem sie Ackerflächen als unbrauchbar deklarierten und damit ihren Besitz verkleinerten.
Doch die Änderung traf vor allem auch die Kleinbauern. Viele von ihnen besitzen zwar wenig Land, erzielen durch moderne Anbautechniken häufig aber verhältnismäßig hohe Gewinne.
Die Bauern haben angekündigt, die Proteste in den kommenden Tagen fortzusetzen.
(Dieser Artikel ist zuerst auf amerika21.de erschienen. Er wird im Rahmen einer Content-Partnerschaft auf epo.de publiziert.)
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