Kathmandu. - Nach dem schweren Erdbeben nahe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu bereiten sich Nothilfe-Organisationen in Deutschland auf den Hilfeeinsatz vor. Nach Angaben der nepalesischen Polizei vom Samstagabend sind mindestens 1.130 Menschen in Nepal ums Leben gekommen. Auch in Indien starben mindestens 36 Menschen, im chinesischen Teil Tibets zwölf und in Bangladesch vier. Die Hilfswerke rufen zu Spenden auf.
"Unsere Priorität ist, den Bedarf so schnell wie möglich einzuschätzen und unsere Hilfe zu starten", sagte CAREs Länderdirektor Lex Kassenberg. "Bisher gibt es noch sehr wenige bestätigte Informationen und die Zahlen steigen stündlich. Wir müssen davon ausgehen, dass in den nächsten Stunden, Tagen, Wochen und Monaten umfassende Hilfe geleistet werden muss."
CARE plant, bis zu 75.000 Menschen mit Notunterkünften, Nahrungsmitteln, Wasserreinigungstabletten und dem Bau von Latrinen zu unterstützen und ruft ebenso wie andere Hilfswerke zu Spenden auf.
Bei dem Erdbeben, das vermutlich das schwerste der letzten 80 Jahren war, wurden Gebäude, Straßen und Teile der Infrastruktur schwer beschädigt oder zerstört. Experten hatten laut CARE seit langer Zeit vor den Auswirkungen gewarnt, die ein Erdbeben dieser Stärke auf Nepal und vor allem die Hauptstadt Kathmandu haben könnte.
World Vision betreibt in der Nähe des Epizentrums in Lamjung, rund 180 Kilometer von Kathmandu entfernt, mehrere Projekte. "Die Infrastruktur ist in der gesamten Stadt betroffen. Es gibt keine Stromversorgung und kaum Internetempfang", erklärte Philip Ewert, Direktor von World Vision Nepal. "Es zeigt die Verwundbarkeit von Kathmandu durch Erdbeben wie dieses."
World Vision arbeitet mit 205 Mitarbeitern in 17 Gegenden Nepals. Ein Fokus der Arbeit ist die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden bei der Katastrophenvorsorge. Ein Team von World Vision International Mitarbeitern befand sich am Flughafen der Hauptstadt, als die Erde bebte. "Das ganze Stadion hat sich bewegt. Die Menschen liefen nach draußen und konnten sich kaum auf den Beinen halten wegen des Bebens. Viele sind gestürzt und haben sich dabei verletzt", berichtete World Vision Mitarbeiter Sunjuli Kunwar, der bei einem Fußballspiel das Erdbeben erlebte. Ein Team von World Vision Katastrophen-Experten hat sich auf den Weg nach Nepal gemacht.
Auch die Welthungerhilfe meldete, es seien zwei Mitarbeiter des Nothilfe-Teams bereits auf dem Weg, um gemeinsam mit Kollegen und Partnern vor Ort schnelle Soforthilfe zu koordinieren.
Foto: Erdbebenschäden in Lalitpur (c) World Vision
Aktion Deutschland Hilft und Bündnis Entwicklung Hilft rufen mit folgendem Konto gemeinsam zu Spenden auf:
Empfänger ADH & BEH
Commerzbank
IBAN DE53 200 400 600 200 400 600
Stichwort ARD: "Erdbeben Nepal"
BIC COBADEFFXXX
=> www.spendenkonto-nothilfe.de