Bujumbura. - In den vergangenen zwei Wochen sind mehr als 20.000 Menschen aus Burundi geflohen und haben Zuflucht im benachbarten Ruanda gesucht. Das hat das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR aus Kigali berichtet. Bis zum 1. Mai soll nach UN-Berichten ein neues Flüchtlingscamp in Mahama errichtet werden. Rund 3.000 Menschen täglich verlassen Burundi, wo am Sonntag erneut politische Unruhen ausbrachen.
Nach einem Bericht des UN-Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten (UN-OCHA) brachen am Sonntag in Burundis Hauptstadt Bujumbura gewaltsame Proteste aus, nachdem die Regierungspartei CNDD-FDD Präsident Pierre Nkurunziza erneut zum Spitzenkandidaten für die Präsidentschaftswahl am 26. Juni gewählt hatte. Nkurunziza ist bereits zwei Wahlperioden im Amt und darf laut Verfassung nicht ein drittes Mal kandidieren.
OCHA berichtete am Montag unter Berufung auf lokale Medien, dass bei den Protesten fünf Menschen getötet worden seien. Den Medien sei mit Schließung gedroht worden. Auch Menschenrechtsaktivisten würden bedroht oder ins Gefängnis geworfen.
Die kenianische Tageszeitung "Daily Nation" berichtete am Dienstag, es seien weitere Verhaftungen vorgenommen worden. Die wichtigste oppositionelle Radiostation sei geschlossen worden. Laut Polizei wurden 320 Menschen im Zuge der politischen Proteste verhaftet.
=> Hintergrund: Klingebiel, Stephan (DIE), Burundi: Von der Instabilität zur Eskalation
Quelle: RelilefWeb / UN-OCHA