oxfamBerlin. - Die Ergebnisse der Gespräche der G7-Energieminister unter dem Vorsitz von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Hamburg (11.-12. Mai 2015) zum weltweiten Klimaschutz hat Jan Kowalzig, Klima-Experte bei Oxfam Deutschland am Dienstag kommentiert.

"Für den Klimaschutz war das Treffen der G7-Energieminister eher eine verpasste Chance. Es reicht nicht, nur festzustellen, dass weltweit die klimaschädlichen Treibhausgase deutlich sinken müssen und der Ausbau erneuerbarer Energie vorangetrieben werden soll. Wir brauchen von den großen Industrienationen das eindeutige Bekenntnis zum vollständigen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, insbesondere aus der klimaschädlichen Kohle. Anders ist das international vereinbarte Ziel, die globale Erwärmung auf unter 2°C und den Klimawandel damit auf ein beherrschbares Maß zu begrenzen, nicht zu erreichen. In den armen Ländern beeinträchtigen die Folgen des Klimawandels schon jetzt die Lebensgrundlagen der Menschen: Dürren verringern die Ernten, Stürme und Überschwemmungen richten schwere Zerstörungen an."

"Nächste Station für eine Abkehr von den fossilen Energien ist der G7-Gipfel selbst, wo Angela Merkel auf ihre Amtskollegen trifft. Auch hier steht der Klimaschutz auf der Agenda. Die Bundeskanzlerin sollte dann nicht mit leeren Händen dastehen, sondern verkünden können, dass das deutsche Klimaschutzziel, bis 2020 den Ausstoß von Treibhausgasen um mindestens 40 Prozent zurückzufahren, erreicht wird. Dazu müssten Angela Merkel und Sigmar Gabriel die Kohle-Lobby in CDU/CSU und SPD bändigen, um deren Widerstand gegen die Klima-Abgabe für besonders alte und schmutzige Kohlekraftwerke zu beenden."

HINTERGRUND

Die Bundesregierung hat im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft für das Jahr 2015 Klimawandel und Klimaschutz als einen der Schwerpunkte auf die G7-Agenda gesetzt. Auch die G7-Energieminister haben sich des Themas auf ihrem Treffen (11.-12. Mai 2015 in Hamburg) angenommen. In Vorbereitung auf den G7-Gipfel im (7.-8. Juni 2015 auf Schloss Elmau) diskutieren die Regierungen derzeit den langfristigen, weltweiten Klimaschutz, eine mögliche G7-Initiative zu Klima-Risikoversicherungen in armen Ländern sowie Aktivitäten zur Mobilisierung von mehr Unterstützung und mehr Investitionen in klimafreundliche Energien sowie zur Anpassung an die klimatischen Veränderungen in den Entwicklungsländern. Der G7-Gipfel gilt als eine der wichtigen Stationen auf dem Weg nach Paris, wo Ende des Jahres ein umfassendes Abkommen gegen den Klimawandel beschlossen werden soll.

Quelle: http://www.oxfam.de/


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