WadeTunis (epo). - Senegals Präsident Abdoulaye Wade hat die reichen Industrieländer aufgefordert, die Entwicklungsländer stärker bei der Beschaffung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zu unterstüzten. Auf dem Weltinformationsgipfel in Tunis forderte der Führer des westafrikanischen Landes, bei jedem Computerkauf solle ein Prozent des Kaufpreises dafür aufgewendet werden, Computerausstattung für arme Länder zu finanzieren.

Wade hatte bereits den auf dem ersten Weltinformationsgipfel im Dezember 2003 in Genf beschlossenen "Digitalen Solidaritätsfonds" angeregt. Der Fonds speist sich allerdings ausschliesslich durch freiwillig eingezahlte Gelder aus Umsätzen, die Unternehmen mit öffentlichen Aufträgen machen. Bislang sind nach UN-Angaben lediglich sieben Millionen Euro in den Fonds geflossen, der IT-Infrastrukturprojekte und Telezentren in Entwicklungsländern anschieben soll.

"Es ist klar, dass der private Sektor nicht alle unsere Probleme lösen kann", sagte Senegals Präsident Wade. Unternehmen, die in den Fonds einzahlten, könnten aber von Aufträgen profitieren, die der Aufbau der IT-Infrastruktur in Ländern des Südens mit sich bringe. Insofern gebe es bei dieser Art der Hilfe nur Gewinner.

Mit jeder neuen Software, die in den Industriestaaten entwickelt werde, vertiefe sich der digitale Graben zwischen Nord und Süd, warnte Wade. Afrika befinde sich hinsichtlich der Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien und der Computer-Bildung im letzten Waggon eines bereits fahrenden Zuges, sagte Wade. Nun gelte es für den Kontinent, Wagen für Wagen nach vorne zu marschieren.

 WSIS


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