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Brüssel. - Die Kinderrechtsorganisation Save the Children hat am Montag die Teilnehmer des in Brüssel stattfindenden außerordentlichen Ministertreffens aufgefordert, einen umfassenden 5-Punkte-Plan zu verabschieden. Eine Aufstockung der humanitären Hilfe in den Herkunftsländern, Neuansiedlungsmöglichkeiten in den Ankunftsländern, weitere legale und sichere Zugangswege, sowie eine Beibehaltung der Seenotrettung und kindgerechte nationale Schutzmechanismen können zur Lösung der sich dramatisch entwickelnden Flüchtlingskrise beitragen.

Bereits 380000 Kinder, Frauen und Männer sind in diesem Jahr nach Europa geflohen. Etwa 2850 Menschen, darunter unzählige Kinder, haben auf der gefährlichen Flucht ihr Leben verloren.

"Die EU-Minister müssen jetzt entschlossen handeln - zu viele Kinderleben stehen auf dem Spiel. Schon jetzt haben viel zu viele Mädchen und Jungen auf der Suche nach Schutz und Zuflucht ihr Leben verloren", betonte Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland.

"Kein Land, keine Regierung kann diese Flüchtlingskrise allein bewältigen. Jetzt ist dringend eine europäische Gesamtlösung gefordert. Unser 5-Punkte-Plan beinhaltet nicht nur Vorschläge zur Lösung der unmittelbaren Probleme und Herausforderungen, sondern darüber hinaus Maßnahmen, wie man die Konflikte in den Herkunftsländern, die Familien täglich zur Flucht zwingen, besser bekämpfen kann", so Kathrin Wieland.

5-Punkte-Plan von Save the Children:

  • Die Such- und Seenotrettung mit einem Mandat der EU muss beibehalten werden, nur so können Leben gerettet werden. Angemessene Kapazitäten müssen dafür bereitgestellt werden. Dabei muss die Rettung von Menschenleben Vorrang vor Grenzschutz haben.
  • Sichere und legale Zugangswege für Kinder und ihre Familien müssen nach Europa ermöglicht werden darunter humanitäre Aufnahmeprogramme, die verstärkte Nutzung von Instrumenten der Familienzusammenführung, humanitärer Visa, Stipendien und privater Patenschaften.
  • Schnellstmöglich müssen europäische Mitgliedstaaten ihre Aufnahme- und Versorgungskapazitäten aufstocken. Kinderschutz muss dabei im Vordergrund stehen, darunter Mechanismen zur Feststellung der Schutzbedürftigkeit von Kindern, kindgerechte Standards bei der Unterbringung von Flüchtlingen, der angemessene Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung.
  • Die EU-Kommission und EU- Mitgliedsstaaten sind aufgefordert, ein effektives und permanentesSystem für die Neuansiedlung von schutzbedürftigen Flüchtlingen in Europa zu beschließen. Save the Children setzt sich für die Neuansiedlung von 5 % aller syrischen Flüchtlingen in Europa bis 2016 ein.

Die Mehrheit der 60 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht oder intern vertrieben sind, erreicht Europa nicht. Save the Children fordert daher die Aufstockung der humanitären und entwicklungspolitischen Mittel für die Krisenregionen und ihre Nachbarländer. Insbesondere Mittel für den Schutz und die Bildung von Kindern müssen prioritär bereitgestellt werden.

Photo:  © Anna Pantelia/Save the Children Ein Boot mit Flüchtlingen vor der Küste von Lesbos, Griechenland

Quelle: savethechildren.de


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